Wohnung als Kapitalanlage: Wann lohnt das Investment?
- Die Preise für Wohnungen und Häuser sind mittlerweile sehr hoch.
- Randgebiete und mittlere Lagen sind die großen Renditebringer beim Immobilieninvestment.
- Bei einer Vollfinanzierung achten die Banken sehr genau auf die Wohnung, die als Kapitalanlage gekauft werden soll.
- Wohnung als Kapitalanlage: Welchen Einfluss haben Immobilienpreise?
- Video: Wohnung als Kapitalanlage – So klappt es!
- Welche Risiken gibt es bei einer Wohnung als Kapitalanlage?
- Wann sind Immobilien überbewertet?
- Wann lohnt es sich, in eine Wohnung als Kapitalanlage zu investieren?
- Wo ist eine Eigentumswohnung als Kapitalanlage lukrativ?
- Wohnung als Kapitalanlage: Was ist wichtig für die Kaufentscheidung?
- Wie berechnet man die Rendite einer Wohnung als Kapitalanlage?
- Wohnung als Kapitalanlage: Wann geben die Banken Geld?
- Wohnung als Kapitalanlage ohne Eigenkapital finanzieren?
- 5 Voraussetzungen, wann sich eine Wohnung als Kapitalanlage lohnt
- Wohnung als Kapitalanlage: Die 5 wichtigsten Finanzierungstipps
Wohnung als Kapitalanlage: Welchen Einfluss haben Immobilienpreise?
Die Immobilienpreise sind sind immer noch sehr hoch. Daher überlegen sich viele Kaufinteressenten, ob der Kauf einer Wohnung als Kapitalanlage sich aktuell noch lohnt. Folgende Aspekte beeinflussen häufig die Entscheidung.
Einstiegspreis: Der Kaufpreis der Immobilie bestimmt, wie viel Kapital investiert werden muss. Je höher der Preis, desto höher ist in der Regel auch die notwendige Anfangsinvestition, sei es in Form von Eigenkapital oder über einen Kredit.
Renditeerwartung: Die Immobilienpreise beeinflussen die Rendite, die aus der Kapitalanlage erzielt werden kann. Eine größere Rendite ist oft bei günstigeren Immobilien einfacher zu erreichen, da die Mieteinnahmen im Verhältnis zum Kaufpreis höher sein können.
Finanzierungskosten: Die Höhe der Immobilienpreise hat direkten Einfluss auf die Finanzierungskosten. Höhere Preise bedeuten in der Regel höhere Darlehensbeträge und damit verbunden auch höhere Zins- und Tilgungszahlungen.
Marktentwicklung: Immobilienpreise spiegeln die Marktlage wider. In einem aufstrebenden Markt können steigende Preise auf ein gutes Investitionsklima hinweisen, während stagnierende oder fallende Preise Vorsicht signalisieren können.
Amortisation: Die Amortisationszeit, also der Zeitraum, in dem die Investition sich durch Mieteinnahmen selbst trägt, hängt stark von den Immobilienpreisen ab. Bei hohen Preisen kann es länger dauern, bis die Anschaffungskosten durch die Mieteinnahmen gedeckt sind.
Wertsteigerungspotenzial: Immobilienpreise sind auch ein Indikator für das Wertsteigerungspotenzial einer Immobilie. In Regionen mit steigenden Immobilienpreisen kann eine höhere Wertsteigerung erwartet werden, was die Investition langfristig lukrativer macht.
Video: Wohnung als Kapitalanlage – So klappt es!
Welche Risiken gibt es bei einer Wohnung als Kapitalanlage?
Die gravierendsten Risiken entstehen, wenn eines der folgenden Szenarien eintritt.
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Immobilienmarkt bricht ein
Natürlich sind alle Aussagen über die weitere Entwicklung des Immobilienmarktes in den kommenden Jahren Spekulation. Manche Überlegungen sind besser begründet, andere weniger gut. Wenn Sie an einer Immobilie als Kapitalanlage interessiert sind, sollten Sie sich mit der Frage beschäftigen, wie Sie sich gegen Risiken absichern können, die auf gesamtgesellschaftliche Entwicklungen fußen.
Die Folgen solcher Entwicklungen für Investoren sind nicht zu unterschätzen. Bei einem Einbrechen des Immobilienmarktes könnte die Wohnung an Wert verlieren, wenn die Immobilienpreise insgesamt sinken. Das Investment wird also unprofitabel oder – noch schlimmer – verlustreich.
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Mietpreisbremse wird deutschlandweit umgesetzt
Die Mieteinnahmen sinken, wenn die Mieten durch eine Maximalmiete nach oben begrenzt werden. Sollte also die Mietpreisbremse bundesweit und flächendeckend umgesetzt werden, hat das aus Sicht der Kapitalanleger negative Auswirkungen auf die Entwicklung der Rendite.
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Wohnungsneubau nimmt zu
Wenn mehr Neubauwohnungen überregional entstehen, vergrößert sich das Wohnungsangebot. Auch das hat aus Sicht von Kapitalanlegern negative Auswirkungen auf die Entwicklung des Mietniveaus. Die Folge: Die Rendite sinkt.
Wohnungskauf: Wann sind Immobilien überbewertet?
In der Regel gelten Immobilien als überbewertet, wenn der sogenannte Vervielfältiger über 25 liegt. Anders ausgedrückt: Eine Immobilie ist überbewertet, wenn das Verhältnis zwischen Investition und erwartetem Gewinn nicht stimmt.
Das lässt sich ausrechnen und mit dem Vervielfältiger beziffern. In der Praxis bedeutet das: Beim Kauf einer Wohnung als Kapitalanlage ist der Kaufpreis so hoch, dass trotz des Immobilienbesitzes keine oder nur sehr niedrige Gewinne erwirtschaftet werden.
So berechnet sich der Vervielfältiger:
Vervielfältiger = Kaufpreis ÷ Jahresnettomiete
Beispiel: Eine 3-Zimmer-Wohnung mit 70 Quadratmetern und Balkon in guter Wohnlage in Köln erzielt eine Jahresnettomiete von 9.480 €. Sie wird wegen der attraktiven Lage mit 300.000 € zum Verkauf angeboten. Der Vervielfältiger beträgt: 300.000 ÷ 9.480 = 31,6
Demnach würde der Käufer in 31,6 Jahren den ursprünglichen Kaufpreis durch die Mieteinnahmen erwirtschaften. Erst danach würde die Wohnung einen Gewinn erzielen. In unserem Beispiel ist die Wohnung, trotz der guten Lage, überbewertet.
Als Faustregel gilt: Mehr als das 25-Fache der jährlichen Nettokaltmiete sollte man nicht für eine Wohnung als Kapitalanlage bezahlen, sonst ist eine Überbewertung der Immobilie zu befürchten.
Bei einem Vervielfältiger von 25 ist davon auszugehen, dass der Wohnungskäufer 25 Jahre braucht, um mit den Mieteinnahmen die Immobilie abzubezahlen. Erst danach wirft die Immobilie Gewinn ab. Der Vervielfältiger verrät Kaufinteressenten also, ob eine Wohnung überbewertet ist oder nicht.
Gut zu wissen: Die jährliche Nettokaltmiete ist der Betrag, den ein Mieter innerhalb eines Jahres für die Nutzung einer Wohnung zahlt, ohne die Nebenkosten für Betriebskosten wie Wasser, Heizung, Müllabfuhr etc. zu berücksichtigen. Sie ist also die reine Miete ohne Nebenkosten.
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Wann lohnt es sich, in eine Wohnung als Kapitalanlage zu investieren?
Ein Immobilieninvestment lohnt sich, wenn die Rendite gut ist. Bei einer lohnenden Kapitalanlage geht es aber auch um das Abwägen von Rendite und Risiko. Sinnvollerweise sollte das Risiko nicht zu hoch sein, sonst bleiben die Gewinne aus oder es drohen sogar Verluste. Diese 4 Punkte verraten, wann sich der Kauf einer Wohnung als Kapitalanlage lohnt, die Rendite also gut ist:
- Die Immobilie ist beim Kauf nicht überbewertet.
- Der Immobilienwert steigt.
- Es fallen kaum Renovierungskosten an.
- Die Mieten steigen.
Sind alle 4 Punkte erfüllt, wäre das der traumhafte Idealfall. Damit ist jedoch leider nur selten zu rechnen. Immobilienkäufer können trotzdem ihr Risiko minimieren, indem sie darauf achten, dass möglichst viele der vier Voraussetzungen eingehalten werden. Allerdings lassen sich nicht über alle 4 Punkte gleichermaßen gute Vorhersagen treffen. Umso wichtiger ist es, dass die verlässlichen Prognosen bei der Wunschimmobilie überwiegen. Im Einzelnen sieht das so aus:
Überbewertung: Die Überbewertung lässt sich gut errechnen, wie oben gesehen. Je höher die Anfangsinvestition, desto länger lassen die Gewinne auf sich warten. Bei überbewerteten Immobilien ist die Anfangsinvestition sehr hoch. Wer also einen Bogen um überbewertete Immobilien macht und stattdessen auf einen Vervielfältiger von maximal 25 achtet, verringert das Verlustrisiko.
Wertsteigerung: Über die Wertentwicklung einer Immobilie lässt sich keine gesicherte Aussage treffen. Die Wertsteigerung einer Immobilie ist also ein sehr spekulativer Faktor und sollte deshalb besser nicht in die Kalkulation einfließen. Denn: Je mehr Spekulation, desto größer das Risiko.
Renovierungskosten: Der Zustand einer Immobilie lässt sich gut zum Beispiel mithilfe von Sachverständigen einschätzen. Je besser die Bausubstanz und je weniger Instandhaltungsmaßnahmen notwendig werden, desto geringer sind auch die Kosten dafür. Solche Ausgaben schmälern die Rendite erheblich und sollten deshalb von Anfang an berücksichtigt werden.
Mieteinnahmen: Der Kauf einer Eigentumswohnung als Kapitalanlage steht auf stabilen Füßen, wenn Investoren mit sicheren und soliden Mieteinnahmen rechnen können. Ob die Mieten steigen, ist wiederum Spekulation und nicht mit Sicherheit zu sagen. Der Mietspiegel gibt aber Auskunft über die Mietentwicklungen in der Vergangenheit. Langfristige Mieteinnahmen können deshalb meist verlässlicher kalkuliert werden als die mögliche Wertsteigerung der Immobilie.
Übrigens: Wer eine vermietete Wohnung als Kapitalanlage kauft, sollte sich die Mieter anschauen. Bezahlen sie die Miete pünktlich und gibt es auch sonst keinen Ärger, fällt das positiv bei der Kaufentscheidung ins Gewicht.
Wo ist eine Eigentumswohnung als Kapitalanlage lukrativ?
Randgebiete und mittlere Lagen sind die großen Renditebringer beim Immobilieninvestment. Denn wer auf konstante Mieteinnahmen setzt, muss nicht unbedingt im Trendviertel nach der passenden Eigentumswohnung suchen. Zwar gilt das Schlagwort von der „Lage, Lage, Lage“ als den 3 wichtigsten Faktoren für die Beurteilung des Immobilienwertes immer noch.
Dabei sollten sich Interessenten aber nicht von der Lage blenden lassen. In den beliebten Szenevierteln deutscher Großstädte ist der Kaufpreis für Toplagen oft zu hoch angesetzt, die Wohnungen dort sind häufig überbewertet. Trotzdem lohnt es sich natürlich, auch hier die Augen aufzuhalten, denn manchmal findet sich mit Glück ein lukratives Objekt.
Vielversprechender ist aber die Suche nach einer Wohnung als Kapitalanlage in Randgebieten von Ballungsräumen. Im sogenannten Speckgürtel suchen viele Mieter nach einer etwas ruhigeren Wohngegend in der Nähe der Großstadt. Hier lassen sich vielleicht keine astronomischen Spitzenmieten erzielen, dafür aber solide und dauerhafte Mieteinnahmen, die als gesunde Basis für die Immobilienfinanzierung dienen.
Auch die sogenannte mittlere Lage kann interessant sein. Das sind Wohngegenden zum Beispiel im inneren Stadtbereich, die nicht zu den Trendvierteln gehören, aber auch nicht so weit draußen liegen, wie die Immobilien im Speckgürtel.
Es fehlen oft größere Grünflächen, dafür sind Einkaufsmöglichkeiten und die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr nicht weit. Auch hier lassen sich meist keine Spitzenmieten erzielen, aber dafür sehr solide und dauerhafte Mieteinnahmen. Hier gilt also: Die Lage ist wichtig, die Toplage muss es aber nicht sein, soll die Wohnung als Kapitalanlage genutzt werden.
Wohnung als Kapitalanlage: Was ist wichtig für die Kaufentscheidung?
Wer eine Wohnung als Kapitalanlage kaufen möchte, kann sich an 3 Faktoren orientieren, um eine Entscheidung zu treffen:
Faktor 1: Die Lage
Nicht die Eigentumswohnungen in den Trendvierteln deutscher Metropolen sind am interessantesten. Viel besser ist die Rendite bei Immobilien im Speckgürtel, in mittleren Lagen und in den sogenannten Mittelstädten. Mittelstädte haben bis zu 100.000 Einwohner. Für Investoren sind sie besonders interessant, wenn sie in der Nähe von Großstädten liegen.
Konkret könnte eine Wohnung als Kapitalanlage in Darmstadt mehr Rendite bringen als ein vergleichbares Objekt in Frankfurt am Main. Das Gleiche ließe sich über Potsdam und Berlin sagen.
Faktor 2: Die Bevölkerungsentwicklung
Wichtig ist bei der Entscheidung auch die Einwohnerentwicklung, denn die Wohnung soll möglichst dauerhaft und langfristig vermietet werden. Je besser die Bevölkerungsentwicklung, desto eher ist das gewährleistet. Aussagen darüber finden sich zum Beispiel auf der Internetseite des Statistischen Bundesamtes.
Unter dem Schlagwort Bevölkerungsentwicklung lassen sich Zu- und Wegzug in Regionen darstellen, die Altersstruktur der Bevölkerung und vieles mehr. Insbesondere, wer außerhalb der Trendviertel der Metropolen sucht, könnte hier interessante Daten finden und so feststellen, welche Gegend sich für den Kauf einer Wohnung als Kapitalanlage eignet.
Faktor 3: Die Infrastruktur
Auch wer sich als Mieter für die Kleinstadt oder naturnahes Wohnen entscheidet, möchte nicht zu viel Zeit für Fahrtwege aufbringen. Wichtig für die Kaufentscheidung bei einer Immobilie ist für Anleger deshalb auch die Infrastruktur.
Sind Geschäfte, Schulen und Arztpraxen in der Nähe? Gibt es eine gute Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr? Wie weit ist es zur nächsten Autobahn? Je besser die Infrastruktur ausgebaut ist, desto lohnender ist das Investment.
Wie berechnet man die Rendite einer Wohnung als Kapitalanlage?
Für die Berechnung der Rendite gibt es eine Formel. Ist die bekannt, lässt sich jedes noch so verlockende Kaufangebot leicht im rechten Licht betrachten. Sie lautet:
Rendite = (Jahresnettomiete ÷ Kaufpreis) × 100
Die bereits oben erwähnte 70-Quadratmeter-Wohnung in Köln erzielt nach der Formel eine jährliche Rendite von 3,16 %.
(9.480 ÷ 300.000) × 100 = 3,16 %
Häufig machen Käufer bei ihrer Kalkulation den Fehler, die Mieteinnahmen zu hoch anzusetzen. Selbst wenn sie mit den Durchschnittsmieten der Umgebung kalkulieren, schleicht sich ein Fehler ein. Von der so errechneten Jahresmiete sollten nämlich unbedingt noch Verwaltungs- und Renovierungskosten abgezogen werden. Außerdem ist ein Puffer für mögliche Mietausfälle sinnvoll. Von der Jahreskaltmiete sind diese Kosten also noch abzuziehen, um die Jahresnettomiete zu erhalten.
Ob die Immobilie eine gute oder schlechte Rendite abwirft, verrät der Vergleich mit anderen Anlageformen. Mit Aktien lassen sich beispielsweise Durchschnittsrenditen von 7 % pro Jahr erzielen, ohne dabei zwangsläufig ein unüberschaubares Risiko einzugehen.
Andererseits ist der Aktienmarkt ständig in Bewegung und das Investment erfordert hier viel Engagement. Immobilieninvestments bedürfen zwar auch der Aufmerksamkeit, machen aber lange nicht so viel Arbeit wie Wertpapiere. Als Richtwert gilt: 4 bis 5 % Rendite pro Jahr sollten Immobilien möglichst erzielen, damit man von einer lohnenden Anlage sprechen kann.
Wohnung als Kapitalanlage: Wann geben die Banken Geld?
Banken möchten mit dem verliehenen Geld weiteres Geld verdienen. Oft vergeben sie Immobilienkredite an Kapitalanleger, wenn vor allem 3 Voraussetzungen erfüllt sind:
- Es liegen Sicherheiten vor.
- Die Immobilie ist wertvoll.
- Die Mieteinnahmen sind gesichert.
Sicherheiten: Als Sicherheiten akzeptieren Banken verschiedene Größen – je mehr, desto besser. Kreditnehmer sollten am besten über eine Festanstellung mit einem sicheren Gehalt verfügen. Der Schufa-Score sollte einwandfrei sein. Weitere Vermögenswerte sind vorteilhaft. Das können bereits abgezahlte Immobilien in attraktiver Lage sein oder Kapitalanlagen wie Wertpapiere.
Wertvolle Immobilie: Eine Immobilie ist wertvoll, wenn die Lage stimmt und der Erhaltungszustand gut ist. Kurz: Die Immobilie steigt mit der Zeit im Wert, mindestens aber bleibt sie wertstabil.
Mieteinnahmen: Wenn mit kontinuierlichen Mieteinnahmen zu rechnen ist, bewerten Banken das positiv bei der Kreditvergabe. Dies honorieren sie zum Teil mit einem günstigeren Zinssatz.
Wohnung als Kapitalanlage ohne Eigenkapital finanzieren?
Einige Banken finanzieren auch Immobilien, wenn kein Eigenkapital in die Finanzierung investiert wird. Es handelt sich dann um eine Vollfinanzierung. Der Bankenkredit deckt dabei nicht nur den Kaufpreis ab, sondern auch die Kaufnebenkosten, zum Beispiel den Notar, den Grundbucheintrag, die Maklergebühren und so weiter. Allerdings ist eine Vollfinanzierung in der Regel teurer als eine Baufinanzierung, die mit Eigenkapital gestützt wird.
Voraussetzung für eine Vollfinanzierung ist eine von der Schufa bescheinigte sehr gute Kreditwürdigkeit. Außerdem achten Banken auf überdurchschnittlich hohe und regelmäßige Gehälter. Für die meisten Selbstständigen ist eine Vollfinanzierung damit keine Option.
Bei einer Vollfinanzierung achten die Banken außerdem sehr genau auf die Wohnung, die als Kapitalanlage gekauft werden soll. Je vorteilhafter die Lage und je besser in Schuss die Immobilie, desto größer die Chancen auf eine Vollfinanzierung.
Aus Sicht der Banken liegt das auf der Hand: Sie verleihen Geld und verlangen dafür Sicherheiten. Eine attraktive Immobilie in Toplage lässt sich bei ausbleibendem Geldfluss besser verkaufen als ein renovierungsbedürftiges Liebhaberstück auf dem Dorf.
Dr. Klein empfiehlt mindestens die Kaufnebenkosten, die etwa 10-15 % des Kaufpreises ausmachen, mit Eigenkapital zu finanzieren.
5 Voraussetzungen, wann sich eine Eigentumswohnung als Kapitalanlage lohnt
Das Investment in eine Wohnung als Kapitalanlage ist nicht zu riskant und lohnt sich, wenn diese 5 Voraussetzungen erfüllt sind:
- Die Immobilie ist nicht überbewertet.
- Das Gebäude ist gut in Schuss.
- Es winken sichere Mieteinnahmen.
- Die Lage stimmt.
- Die Rendite ist vielversprechend.
Zusammen mit einer soliden kalkulierten Finanzierung wird die Wohnung als Kapitalanlage zum Gewinn mit geringem Risiko.
Wohnung als Kapitalanlage: Die 5 wichtigsten Finanzierungstipps
Die Finanzierung einer Wohnung als Kapitalanlage läuft etwas anders ab als die Baufinanzierung eines Eigenheims. Die folgenden 5 Finanzierungstipps unterstützen Sie dabei, damit sich das Immobilieninvestment auszahlt.
- Setzen Sie das Eigenkapital gezielt ein. Auch bei einer Kapitalanlage lohnt es sich, die Kaufnebenkosten aus eigenen Mitteln zu bezahlen. Dies honorieren Banken mit einem günstigeren Zinssatz. Doch beschränken Sie den Eigenkapitalanteil auf maximal 20 %, um nicht zu viel Eigenkapital zu binden.
- Setzen Sie die Mietrendite nicht zu hoch an. Je höher das Risiko, desto größer ist die Mietrendite. Daher gilt eine Netto-Mietrendite von 3 bis 4 % als solider Gewinn. Denn eine größere Netto-Mietrendite bedeutet auch immer ein höheres Mietausfallrisiko.
- Wählen Sie eine lange Zinsbindung. Wir empfehlen Ihnen, mindestens eine Sollzinsbindung von 10 Jahren zu wählen. Dieser Zeitraum gilt auch beim Kauf einer Wohnung als Kapitalanlage als Spekulationsfrist. Verkaufen Sie die Wohnung vor der Frist, fallen Steuern an. Deren Höhe bemisst sich am Verkaufsgewinn und Ihren persönlichen Einkommenssteuersatz.
- Verzichten Sie auf Sondertilgungen. Manche Banken honorieren den Verzicht auf Sondertilgungen mit einem günstigeren Zinssatz. Zudem können Sie das Geld beispielsweise für ungeplante Reparaturen einsetzen.
- Bilden Sie ausreichende Rücklagen. Als Vermieter einer Eigentumswohnung sind Sie Teil der Eigentümergemeinschaft. Sie ist unter anderem für die Instandhaltung des Mehrfamilienhauses verantwortlich. Um die Kosten auszugleichen, zahlt jeder Eigentümer das sogenannte Hausgeld. Damit Sie die laufenden Kosten bedienen können, bietet es sich beispielsweise an, die Instandhaltungsrücklage über einen Bausparvertrag zu finanzieren.