Kellersanierung: Kosten, Finanzierung, Förderung
- Mit einer Kellersanierung sinkt der Energieverbrauch der Immobilie um bis 10 %.
- Die Kosten für eine Kellersanierung sind abhängig von den erforderlichen Maßnahmen und von der Größe des Kellers.
- Muss der Keller trockengelegt und von außen gedämmt werden, können die Kosten bis zu 30.000 € betragen.
- Die Kellersanierung wird staatlich gefördert.
- Für die Finanzierung der Kellersanierung bieten sich ein Modernisierungs- oder Wohnkredit an.
- Warum ist eine Kellersanierung sinnvoll?
- Kosten einer Kellersanierung
- Finanzierungsmöglichkeiten
- Fördermittel
- Gründe für eine Kellersanierung
- Wie läuft eine Kellersanierung ab?
- Maßnahmen bei einer Kellersanierung
- Welche Versicherung zahlt bei einem feuchten Keller?
- Anbieter für die Kellersanierung finden
Warum ist eine Kellersanierung sinnvoll?
Der Keller ist die Basis des Hauses und hat somit Einfluss auf die Bausubstanz, die Energieeffizienz sowie das Wohnklima. Mit einer Kellersanierung profitieren Sie deshalb von folgenden Aspekten:
- Senkung des Energieverbrauchs
- Erweiterung der Wohn- oder Lagerfläche
- Werterhaltung der Immobilie
- Steigerung des Immobilienwerts
Eine energetische Sanierung des Kellers trägt dazu bei, den Energieverbrauch der Immobilie um bis zu 10 % zu senken. Zudem kann durch die Kellersanierung zusätzlicher Wohn- oder Arbeitsraum geschaffen werden. Um den Keller aber als Lagerraum oder Wohnfläche nutzen zu können, muss die Bausubstanz in einem guten Zustand sein. Besonders bei älteren Kellern fehlt häufig der Schutz gegen Feuchtigkeit und Kälte: Schimmel und Schäden am Mauerwerk sind die Folge. Dadurch sinken nicht nur die Wohnqualität und der Immobilienwert, auch die Heizkosten steigen. Mit einer Kellersanierung verbessern Sie den Wärmeschutz Ihres Hauses und sparen so Heizkosten.
Wie hoch sind die Kosten für eine Kellersanierung?
Die Kosten einer Kellersanierung sind zum einen abhängig von den Maßnahmen und deren Umfang sowie zum anderen von der Größe des Kellers. Die Trocknung und die Abdichtung des feuchten Kellers stellen dabei die größten Kostenfaktoren dar. So können sich die Kosten für eine Trockenlegung und Dämmung der Kellerwände von außen auf bis zu 30.000 € belaufen. Eine reine Wärmedämmung ist dagegen meist deutlich günstiger.
Sehen Sie hier die Kosten für einzelne Sanierungsmaßnahmen im Überblick:
Kosten | |
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Kellerentfeuchtung | 25 € / m² |
Innendämmung | 50 – 90 € / m² |
Perimeterdämmung (Kelleraußenwand) | 50 – 100 € / m² |
Kellerbodendämmung | 20 – 45 € / m² |
Flächeninjektion (innen) | 300 € / m² |
Elektrophysikalische Verfahren (innen) | 350 € / m² |
Mauersägeverfahren (innen) | 350 € / m² |
Ramm-Riffelblechverfahren (innen) | 200 – 300 € / laufender Meter |
Kellerabdichtung von außen durch Bitumenbeschichtung | 450 € / laufender Meter |
Dazu kommen noch Kosten für Renovierungsmaßnahmen nach der Sanierung sowie eventuell für einen Sachverständigen vor Beginn der Maßnahmen.
Unsere Beispielrechnung zeigt Ihnen, welche Kosten bei der Sanierung eines 60 m² großen Kellers anfallen können:
Kosten | |
---|---|
Gutachten durch Sachverständigen | 200 € |
Trocknung des Kellers | 1.500 € |
Innendämmung | 3.000 € |
Flächeninjektion | 18.000 € |
Renovierung | 2.000 € |
Gesamt | 24.700 € |
Holen Sie vor Beginn der Sanierungsarbeiten unbedingt mehrere Angebote ein, um zu wissen, welche genauen Kosten auf Sie zukommen.
Wie kann ich eine Kellersanierung finanzieren?
Als Hausbesitzer bieten sich vor allem 2 Finanzierungvarianten an, um den feuchten Keller zu sanieren:
- Modernisierungskredit
- Wohnkredit
Finanzierung über Modernisierungskredit
Mit einem Modernisierungskredit lassen sich größere und kostenintensivere Sanierungen finanzieren. Die Abwicklung erfolgt über eine Baufinanzierung und punktet deshalb mit günstigen Zinsen. Ein Grundbucheintrag ist erforderlich.
Finanzierung über Wohnkredit
Der Wohnkredit ist ein zweckgebundener Ratenkredit, der sich durch seine unkomplizierte Abwicklung auszeichnet. Er muss nicht durch eine Grundschuld abgesichert werden und bietet günstigere Zinsen als ein normaler Ratenkredit.
Finanzierung über den Bausparvertrag
Eine weitere Möglichkeit ist ein bereits abgeschlossener Bausparvertrag, der dann bei Zuteilungsreife für die Kellersanierung genutzt werden kann. Alternativ können Sie auch ein so genanntes Vorausdarlehen abschließen und das Geld sofort erhalten.
Finanzierung über Ratenkredit
Auch mit einem Ratenkredit kann die Sanierung des feuchten Kellers finanziert werden, allerdings ist hier mit höheren Zinsen zu rechnen.
Haben Sie gerade ein altes Haus gekauft und möchten nicht nur die Kellerwände sanieren, sondern gleich eine umfangreiche energetische Sanierung vornehmen, lassen sich die anfallenden Kosten eventuell auch über die Baufinanzierung mitfinanzieren. Sprechen Sie dazu am besten mit Ihrem Dr. Klein Berater oder direkt mit Ihrer Bank.
Welche Förderungen gibt es für die Kellersanierung?
Für die Sanierung des feuchten Kellers können Sie eine Förderung durch das BAFA oder die KfW erhalten. Voraussetzung hierfür ist, dass die Maßnahme die Energieeffizienz der Immobilie erhöht. Es werden sowohl einzelne Sanierungsmaßnahmen zur Kellersanierung als auch die Sanierung des feuchten Kellers im Rahmen einer Komplettsanierung der Immobilie gefördert.
Folgende Maßnahmen werden gefördert:
- Dämmung der Kellerdecke
Für die Wärmedämmung vergibt das BAFA einen Zuschuss über 15 % der förderfähigen Kosten. Diese betragen maximal 60.000 € je Wohneinheit. Der Zuschuss kann mit einem Ergänzungskredit der KfW ergänzt werden. Wird nach der Sanierung ein Effizienzhaus-Standard erreicht, ist es auch möglich, über das KfW-Programm 261 einen Förderkredit mit Tilgungszuschuss zu erhalten. - Perimeterdämmung
Die Perimeterdämmung – also die Dämmung der Außenwände – wird vom BAFA im Rahmen der Fassadensanierung bezuschusst. Der Zuschuss beträgt ebenfalls 15 % der förderfähigen Kosten von maximal 60.000 € pro Wohneinheit. Auch hier kann ein KfW-Förderkredit mit Tilgungszuschuss abgeschlossen werden, wenn die Sanierung zum Effizienzhaus erfolgt. - Dämmung von Rohrleitungen
Für die Dämmung von Rohrleitungen erhalten Sie über die Heizungsoptimierung Zuschüsse. Diese können beim BAFA beantragt werden und betragen 15 % der förderfähigen Kosten. Bei allen BAFA-Förderungen erhalten Sie zusätzlich 5 % Bonus, wenn die Maßnahme im individuellen Sanierungsplan (iSFP) enthalten war.
Pflicht für den Erhalt eines Zuschusses oder Kredits ist die Einbindung eines Energieberaters in das Sanierungsprojekt. Die Förderung muss außerdem immer vor der Sanierung beantragt werden.
Ist eine Förderung nicht möglich, können die Kosten für die Dämmung des Kellers bis zu einer Höhe von 40.000 € von der Steuer abgesetzt werden. Die Einkommensteuer wird dabei über 3 Jahre reduziert. Um den Steuerbonus in Anspruch nehmen zu können, muss die Kellersanierung von einem Fachbetrieb umgesetzt und bescheinigt werden. Es gilt: Entweder Förderung oder Steuerbonus, eine Kombination ist nicht möglich.
Was sind die Gründe für eine Kellersanierung?
Der Keller trägt nicht nur die Last des Gebäudes, sondern ist mit einwirkendem Grundwasser, Niederschlägen und Frost auch besonderen Belastungen ausgesetzt. Wurden die Kellerwände dann nicht richtig abgedichtet, kann es zu Schäden kommen, die nicht nur Statik des Hauses, sondern auch die Gesundheit seiner Bewohner beinträchtigen können. Wichtige Gründe, um einen feuchten Keller zu sanieren, sind deshalb:
- Schimmelbildung an den Kellerwänden: Schimmel greift die Gesundheit und die Baumaterialien an.
- Geringere Wärmedämmung: Durch die Feuchtigkeit in der Wand kann Kälte eindringen, infolgedessen sinkt die Energieeffizienz.
- Geschädigte Bausubstanz: Gefriert im Winter das Wasser in der Kellerwand, steigt der Druck aufs Mauerwerk.
- Muffiger Geruch, der auch auf die Möbel und gelagerten Gegenstände übergeht
Wie läuft eine Kellersanierung ab?
Wichtig bei einer Kellersanierung ist die richtige Reihenfolge der einzelnen Maßnahmen. So sollte beispielsweise als erstes das Mauerwerk gründlich trockengelegt werden, bevor mit dem Innenausbau oder der Sanierung der Kellerwände begonnen wird. Grundsätzlich geht man bei der Kellersanierung in 4 Schritten vor:
- Keller entfeuchten
- Keller abdichten
- Keller dämmen und isolieren
- Keller renovieren für die Nutzung zu Wohn- oder sonstigen Zwecken
Was bei den einzelnen Schritten zu beachten ist, haben wir Ihnen nachfolgend noch einmal ausgeführt.
- Keller entfeuchten
Die Maßnahmen zur Kellerentfeuchtung unterscheiden sich je nach Grad der Feuchtigkeit. Bei kondensierter Luftfeuchtigkeit reicht es oft aus, sein Lüftungsverhalten zu ändern. Wichtig: Den Keller nur lüften, wenn es draußen kälter ist als drinnen. Ein Luftentfeuchtungsgerät wird notwendig, wenn der Keller trotz richtigem Lüften weiterhin ständig feucht ist.
- Keller abdichten
Kommt die Feuchtigkeit von außen oder über die Bodenplatte, wird eine zusätzliche Abdichtung notwendig. Dabei wird unterschieden zwischen einer vertikalen und einer horizontalen Abdichtung. Eine vertikale Kellerabdichtung, zum Beispiel durch Bitumenbahnen oder Kunststoff, wird genutzt, wenn die Feuchtigkeit seitlich eindringt. Können die Außenwände nicht gedämmt werden, kann eine Abdichtung auch von innen erfolgen. Hierfür werden beispielweise Löcher in die Wand gebohrt, in die Harz injiziert wird, der wiederum die Fugen in der geschädigten Wand wasserdicht verschließt.
Die horizontale Kellerabdichtung soll verhindern, dass Bodenfeuchte aufsteigt. Gerade wenn der Keller als Wohnraum genutzt wird, ist diese so genannte Horizontalsperre obligatorisch. Dazu werden verschiedene Methoden genutzt, die sich je nach Beschaffenheit des Kellers und dem Grad der Feuchtigkeit unterscheiden.
- Keller dämmen und isolieren
Mit der Dämmung der Kellerdecke senken Sie nicht nur Ihre Energiekosten, sondern profitieren außerdem von einem wärmeren Fußboden im Erdgeschoss. Zusätzliche Heizkosten werden gespart, wenn auch die Heizungsrohre gedämmt werden. Bei einer gleichzeitigen Dämmung der Kellerwände kondensiert weniger Luftfeuchtigkeit, die Wände bleiben trocken und es muss seltener gelüftet werden. Ebenso sinkt die Schimmelgefahr im Keller. Eine Dämmung der Kellerwände ist jedoch nur zwingend notwendig, wenn der Keller auch als Wohnraum genutzt werden soll. Ansonsten reicht oft auch die deutlich kostengünstigere Dämmung der Kellerdecke aus. Hierbei sollten Sie aber unbedingt auf die richtige Lüftung achten.
- Keller renovieren
Ist der Keller entfeuchtet und abgedichtet, kann es an die Renovierung des Kellers gehen. Dazu werden die Wände verputzt und tapeziert oder mit Trockenbauelementen versehen. Für den Putz eignet sich Kalkputz besonders, da er schimmelhemmend wirkt.
Mit der Abdichtung der Kellerwände wird der Keller vorsorglich gegen eindringende Feuchtigkeit oder Nässe geschützt. Ist bereits Wasser in den Keller eingedrungen und wurde in der Folge die Bausubstanz geschädigt, reicht die reine Kellerabdichtung nicht mehr aus und es wird eine umfangreiche Kellersanierung notwendig.
Maßnahmen bei einer Kellersanierung
Bei einer Kellersanierung wird grundsätzlich unterschieden zwischen einer Sanierung von innen oder von außen. Eine Innensanierung des feuchten Kellers ist meist deutlich günstiger als eine Außensanierung, da hier zusätzlich ein Erdaushub erforderlich ist. Gängig sind bei der Kellersanierung von innen horizontale Verfahren:
Injektionsverfahren
Über kleine Bohrlöcher, die in bestimmten Abständen und mit einer bestimmten Tiefe in die Innenwände gesetzt werden, gelangt ein Dichtungsmittel in die Wand und verschließt die Fugen wasserfest.
Mauersägeverfahren
Die Mauer wird horizontal aufgeschnitten, dann wird ein Blech oder Kunststoff in das Mauerwerk geschoben und vermörtelt.
Ramm-Riffelblechverfahren
Hierbei werden mit Pressluft Chromnickel-Stahlbleche direkt in die Fuge eingeschlagen, so dass eine horizontale Sperre gegen Nässen entsteht.
Elektroosmose
Im Mauerwerk werden Elektroden eingebaut und ein Kupferspieß in die Bodenplatte eingesetzt. Da sich Wasser in einem elektromagnetischen Feld vom Plus- zum Minuspol bewegt, wird eindringendende Nässe aus dem Mauerwerk heraus nach unten geleitet.
Dringt das Wasser von außen durch die Seitenwände ein, spricht man von einer vertikalen Durchfeuchtung. Hier wird eine Außensanierung notwendig, bei der die Außenwände freigegraben werden und der Keller von außen neu isoliert wird. Dazu werden die Wände mit Bitumen oder Flüssigkunstoff bestrichen, darüber werden oft noch nässeresistente Perimeterdämmplatten und eine stabile Folie angebracht.
Welche Versicherung zahlt bei einem feuchten Keller?
Für Feuchtigkeitsschäden sind je nach Fall die Wohngebäude- oder die Hausratversicherung zuständig. So ist beispielweise ein feuchter Keller, der durch Leitungswasser oder oberirdisches Grundwasser verursacht wurde, durch die Gebäudeversicherung abgedeckt. Bei eindringendem Wasser durch den Boden oder die Kellerwände, greift der Versicherungsschutz allerdings nicht. Dies gilt ebenso für im Keller gelagerte Gegenstände: Auch hier wird der Schaden nur durch die Hausratversicherung ersetzt, wenn das Wasser oberirdisch eingedrungen ist. Wird Ihr Eigentum durch feuchte Wände verursacht, kommt die Versicherung nicht für den Schaden auf.
Wie finde ich einen passenden Anbieter für die Kellersanierung?
Eine Kellersanierung sollte nur von einer Fachfirma durchgeführt werden. Wichtig ist bei einer Kellersanierung, die Ursachen für die Feuchtigkeit im Keller herauszufinden. Dazu sollte vor Ort eine detaillierte Untersuchung durch einen Sachverständigen stattfinden. Das kann ein Experte der Fachfirma sein oder noch besser ein unabhängiger Gutachter. Einen Sachverständigen oder eine Fachfirma finden Sie zum Beispiel durch die örtliche Handwerkskammer oder über die Deutsche Bauvermittlung.