Ein Sturm reicht, und schon fliegen Ihnen die Ziegel vom Dach. In solchen Fällen freuen Immobilienbesitzer sich über den Schutz einer Gebäudeversicherung. Was es bei ihrem Abschluss zu bedenken gibt, zeigt dieser Artikel.
Ein Sturm reicht, und schon fliegen Ihnen die Ziegel vom Dach. In solchen Fällen freuen Immobilienbesitzer sich über den Schutz einer Gebäudeversicherung. Was es bei ihrem Abschluss zu bedenken gibt, zeigt dieser Artikel.
Mit der Gebäudeversicherung schützen Sie Ihr Heim vor Feuer, Wasser, Hagel und Sturm.
Eine Gebäudeversicherung schützt Ihre Immobilie und Sie vor den finanziellen Folgen durch Beschädigung und Zerstörung. Stürzt zum Beispiel während eines Sturms ein Baum auf Ihr Dach kann daraus unter Umständen ein immenser finanzieller Schaden entstehen, den Sie ohne Gebäudeversicherung aus eigener Tasche bezahlen müssten. Doch mit dem passenden Rundumschutz können Ihnen solche Zwischenfälle materiell gesehen nichts anhaben.
Eine Gebäudeversicherung deckt folgende Ereignisse ab:
Bitte beachten Sie jedoch, dass Schäden durch Feuer, Blitzschlag, Explosion oder Implosion (Feuerversicherung) nur im Rahmen einer sogenannten verbundenen Wohngebäudeversicherung versichert sind.
Eine Gebäudeversicherung wird von Banken als Voraussetzung für die Baufinanzierung eingefordert.
Für ein Einfamilienhaus mit 120 m² Wohnfläche aus dem Jahr 2010 zahlen Sie in der Region Lübeck einen Versicherungsbeitrag von etwa 150 € pro Jahr aufwärts.
Wie hoch die Kosten für eine Gebäudeversicherung genau sind, richtet sich in erster Linie nach folgenden Faktoren:
Am preiswertesten versichert sind Massivbauhäuser mit Hartdach. Häuser in Leichtbauweise aus Holz oder mit Reetdach sind teurer, da sie risikobehafteter sind. Unterschiede bei den Preisen gibt es zudem auch von Region zu Region und von Versicherer zu Versicherer.
Wie viel eine Gebäudeversicherung in Ihrer Region für Ihr Haus kostet, können Sie bei einem Versicherungsvermittler herausfinden. Bei Dr. Klein bieten wir Ihnen einen kostenlosen und unverbindlichen Versicherungsvergleich an. Dadurch können Sie herausfinden, welche Gebäudeversicherung für Sie am besten ist und bei welchem Anbieter Sie am wenigsten bezahlen.
Eine Selbstbeteiligung bedeutet, dass Sie im Schadensfall einen gewissen Anteil selbst bezahlen. Im Gegenzug sinkt dann de Versicherungsbeitrag für die Gebäudeversicherung. Dabei gilt: Je höher die in der Selbstbeteiligung vereinbarte Summe ist, desto niedriger ist Ihr Versicherungsbeitrag. Wenn Sie beispielsweise eine Selbstbeteiligung von 150 € vereinbaren, müssen Sie bei jedem Schadenfall bis 150 € selber bezahlen. Die Versicherung übernimmt nur den Betrag, der über der vereinbarten Selbstbeteiligung liegt.
Folgende Gebäudebestandteile sind durch die Gebäudeversicherung geschützt:
Optional können Sie auch am Gebäude angebrachte Gegenstände wie Antennen, Markisen, Schilder und Überdachungen mitversichern lassen. Für Schäden an Möbeln, Textilien und sonstigen losen Gegenständen in Ihrem Haus ist übrigens die Hausratversicherung zuständig.
Das Leistungsportfolio einer guten Gebäudeversicherung sollte die folgenden Kosten abdecken:
Hotelkosten oder Miete für eine Übergangswohnung
Folgende Schadenereignisse sind in der Gebäudeversicherung nicht versichert:
Häufig lassen sich diese ausgeschlossenen Schadenfälle durch einen gesonderten Vertrag und einen zusätzlichen Versicherungsbeitrag mitversichern.
Unter Elementarschäden verstehen Versicherer beispielsweise Schäden durch Schnee und Lawinen, Erdbeben, Starkregen, Hochwasser, Überschwemmungen oder Vulkanausbrüche. Derartige Ereignisse sind in der Gebäudeversicherung nicht automatisch eingeschlossen, sondern müssen über Zusatzbausteine oder eine richtige Elementarschadenversicherung versichert werden. Elementarschäden und die dazugehörige Versicherung werden immer wieder diskutiert und mit den zunehmenden starken Unwettern in Deutschland stets wichtiger und leider auch teurer. Viele Anbieter versichern aber nur Gebäude, die in den letzten Jahren frei von Elementarschäden waren oder schließen bestimmte Regionen wie häufige Überschwemmungsgebiete von vornherein aus.
Je nachdem, wie stark Ihre Wohnregion von derartigen Ereignissen betroffen ist, ist eine Elementarversicherung ein teures Unterfangen. Laut einer Studie von Check24 befinden sich 92 % aller Wohngebäude in der niedrigsten Hochwassergefahrenzone. Der Aufschlag für eine Elementarversicherung kostet für diese Gruppe 40 % des Basisbetrages für eine Gebäudeversicherung. Befindet sich das Gebäude in der zweiten von 4 Hochwassergefahrenzonen, lag der Aufschlag bei mehr als 80 %.
Wohnen Sie in einer von Sturmfluten, Erdrutschen oder Überschwemmungen gebeutelten Region, sollten Sie trotz der Extrakosten aber über eine Elementarschadenversicherung nachdenken. Die hohen Kosten der Versicherung sind nämlich durchaus nachvollziehbar. Denn rein statistisch gesehen ist die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Gebäude durch einen Elementarschaden in Mitleidenschaft gezogen wird, deutlich höher, als dass es Feuer fängt.
Die Deckungssumme für die Gebäudeversicherung sollte sich, ähnlich wie die Beitragshöhe, am Wert des Hauses orientieren. Das ist wichtig, da die Versicherung Schäden nur anteilig auszahlt, wenn die Versicherungssumme unter dem Wert Ihres Gebäudes liegt. Diesen zu ermitteln, ist allerdings nicht ganz unkompliziert. Dazu gibt es verschiedene Verfahren:
Meistens wird bei der Erstellung der Versicherungspolice mit Standardwerten gerechnet, die sich aus der Größe und Lage Ihres Hauses zusammensetzen. Sollten Sie allerdings eine gehobene und besonders luxuriöse Gebäudeausstattung besitzen, können Sie dies gesondert bei Ihrem Vermittler angeben.
Durch eine Modernisierung oder einen Umbau in, um oder an Ihrem Haus kann sich dessen Wert und somit auch die Versicherungssumme der Wohngebäudeversicherung erhöhen. Wenn Sie Ihre Versicherungssumme in Ihrem Vertrag nicht anpassen, kann es, selbst wenn ein Unterversicherungsverzicht Ihres Versicherers vorliegt, zu einer Unterversicherung kommen. Sie haben dann im Schadenfall keinen Anspruch auf die volle Regulierung der Kosten. Deshalb ist es wichtig, Ihre Versicherung umgehend über die durchgeführten Baumaßnahmen zu informieren.
Wenn die Deckungssumme zu niedrig angesetzt wird, kann es passieren, dass das Gebäude unterversichert ist. Das fällt meistens erst im Ernstfall auf, wenn der entstandene Schaden die Deckungssumme übersteigt.
Achten Sie beim Abschluss Ihrer Gebäudeversicherung am besten darauf, dass die Deckungssumme dem Wert Ihrer Immobilie entspricht und die Versicherung Ihnen vertraglich einen sogenannten Unterversicherungsverzicht einräumt. Dann übernimmt sie die Kosten auch dann in voller Höhe, wenn sie über die Deckungssumme hinausgehen.
Gebäudeversicherungen sind übertragbar. Das kann durchaus praktisch sein. Sie kaufen ein Haus und übernehmen die Gebäudeversicherung vom Vorbesitzer gleich mit. Das geht schnell und unkompliziert, und Ihre Bank ist auch zufrieden. Denn eine bestehende Gebäudeversicherung ist eine wichtige Grundvoraussetzung für das Zustandekommen der Baufinanzierung.
Auch wenn Sie Ihr Haus verkaufen, sollten Sie Ihre Versicherung nach dem Hausverkauf umgehend kontaktieren und ihr Name und Anschrift des Käufers nennen.
Die Vorteile dieser Vorgehensweise liegen also auf der Hand, ein paar kleinere Stolpersteine kommen aber trotzdem hinzu.
Falls Sie sich unsicher sind und doch lieber eine neue eigene Gebäudeversicherung abschließen möchten, müssen Sie selbst aktiv werden: Laut § 96 Versicherungsvertragsgesetz haben Sie direkt nach der Übernahme der Immobilie im Hinblick auf die Gebäudeversicherung ein 30-tägiges Sonderkündigungsrecht, das Sie in diesem Fall nutzen können.
Eine ordentliche Kündigung der Gebäudeversicherung muss Ihrem Versicherer spätestens 3 Monate vor Vertragsablauf vorliegen. Ansonsten verlängert sich Ihr Vertrag jeweils um 1 Jahr. Sobald ein Schaden eintritt, haben Sie ein außerordentliches Kündigungsrecht. Sie können den Vertrag dann innerhalb 1 Monats nach Schadenregulierung fristlos oder zum Ende des Versicherungsjahres kündigen.
Haben Sie einen Gebäudeschaden entdeckt, helfen Ihnen die folgenden Punkte, den Schaden zu begrenzen:
Versuchen Sie, den Schaden so gering wie möglich zu halten.
Benachrichtigen Sie bei einem Brand sofort die Feuerwehr.
Schließen Sie bei Leitungsschäden den Haupthahn.
Verschließen Sie schnellstmöglich durch Sturm oder Hagel entstandene Öffnungen.
Lassen Sie zugefrorene Rohre, Heizkörper usw. nur durch einen Fachmann auftauen.
Informieren Sie unverzüglich Ihre Versicherung über den entstandenen Schaden.
Heben Sie beschädigte Sachen als Beweismaterial auf und fotografieren Sie wenn möglich die von Schäden betroffenen Gebäudeteile.
Geben Sie Ihrem Versicherer alle nötigen Informationen, um die Ursache und Höhe des Schadens festzustellen.
Ist das Unglück vorbei und besteht keine Gefahr mehr für Sie, sollten Sie auch Ihren Hausrat vor eventuellen Folgeschäden sichern. Sind bereits Schäden entstanden, können Sie diese über Ihre Hausratversicherung abwickeln.
Bitte beachten Sie in allen Fällen, dass Ihr persönliches Wohlergehen immer Vorrang hat. Bringen Sie sich nicht durch Rettungsmaßnahmen selbst in Gefahr!
Als Versicherungsnehmer einer Gebäudeversicherung haben Sie bestimmte Pflichten:
Zusätzlich haben Sie gegenüber Ihrer Versicherung eine Informationspflicht über:
Wenn Sie diesen Pflichten nicht nachkommen, kann Ihr Versicherer Ihnen Entschädigungszahlungen verweigern oder sogar den Vertrag kündigen.
Eine Gebäudeversicherung lässt sich nicht von der Steuer absetzen. Dies gilt sowohl für Eigentümer, die ihr Gebäude selbst bewohnen, als auch für Vermieter. Grund dafür ist, dass nur Versicherungen, die der persönlichen Absicherung dienen, von Privatpersonen abgesetzt werden können. Dazu zählt zum Beispiel die private Haftpflichtversicherung oder eine Unfallversicherung.
Vermieter können aber die Versicherungskosten über die Nebenkostenabrechnung auf die Mieter umlegen. Konkret handelt es sich dabei laut §2 der Betriebskostenverordnung um "Betriebsausgaben aus Vermietung und Verpachtung". Es ist jedoch wichtig, dass Vermieter im Interesse ihrer Mieter handeln und diese nicht benachteiligen. Für Eigentumswohnungen werden die Versicherungskosten in der Regel über das Hausgeld bezahlt, das durch die Wohneigentümergemeinschaft festgelegt wird. Diese Betriebskostenabrechnung ist dann wieder steuerlich absetzbar.
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