Baufinanzierung und Bauförderung für junge Familien
- Junge Familien erhalten auf Antrag meist staatliche Förderungen für den Hausbau oder -kauf.
- Eine Haushaltsplanung hilft bei der Entscheidung, wie viel Fördermittel nötig sind.
- Ein Grundstück mit Erbbaurecht schont den Geldbeutel.
- Mit flexiblen Optionen bei der FInanzierung können Sie schnell auf unvorhergesehenes reagieren.
- Welche Unterstützung gibt es?
- Baufinanzierung für Familien: Wie kalkuliere ich das Budget?
- Warum ist Eigenkapital bei der Baufinanzierung für Familien mit Kindern wichtig?
- Welche Förderungen gibt es für Familien mit Kindern?
- Erbbau
- Baufinanzierung für Familien: Welche Vertragsbedingungen sind hilfreich?
- Welche Versicherungen sind bei der Baufinanzierung für junge Familien sinnvoll?
Was bedeutet Baufinanzierung für junge Familien?
Junge Familien haben häufig etwas weniger Einkommen zur Verfügung. Mit unserem Ablauf zum Hauskauf bringen wir Licht ins Dunkel und zeigen, dass eine Baufinanzierung auch von jungen Familien mit Kindern gestemmt werden kann. Verschiedene staatliche Förderungen greifen dabei finanziell unter die Arme. Aber auch die Landesbanken halten Fördermöglichkeiten für Familien bis zu einer bestimmten Einkommensgrenze bereit. Die KfW bietet zinsgünstige Darlehen und Zuschüsse an, die Ihren Darlehensbetrag reduzieren. Das Wohneigentum für Familien ist nur eine dieser Förderungen.
Baufinanzierung für Familien: Wie kalkuliere ich das Budget?
Bevor Sie ein Haus kaufen oder bauen steht ein kritischer Blick ins Haushaltsbuch an. Stellen Sie dafür alle Einnahmen und Ausgaben Ihres Haushaltes gegenüber. Dabei kommt es vor allem auf eine realistische Kalkulation an. Ihnen ist schließlich nicht geholfen, wenn die Zahlen zwar gut aussehen, Sie sich am Ende jedoch trotzdem kein Haus leisten können, weil Ihnen die Bank keinen Kredit anbietet.
Wer zu knapp rechnet, kann die schönen Dinge des Lebens auch mit Haus später nicht genießen. Daher planen Sie auch einen Puffer für Kino- und Restaurantbesuche ein. Einen Urlaub und eine Waschmaschine sollten Sie sich bei Bedarf ebenfalls leisten können.
Um eine Orientierung für Ihre monatliche Rate zu bekommen, rechnen Sie mit maximal 35 % Ihres Nettohaushaltseinkommens. Stehen Ihnen beispielsweise 4.000 € zur Verfügung, investieren Sie maximal 1.400 € für Ihre monatliche Rate.
Mit unserem Budgetrechner können Sie bereits jetzt die monatliche Rate bestimmen und einen ersten Finanzierungsplan aufstellen. Laufende Nebenkosten wie Müll, Strom oder Abwasser fallen bei einem Haus ebenfalls an. Die Kosten sind mit denen in einer Mietwohnung vergleichbar, sollten jedoch nicht außer Acht gelassen werden.
Warum ist Eigenkapital bei der Baufinanzierung für Familien mit Kindern wichtig?
Eigenkapital sorgt für mehr Sicherheit bei der Finanzierung.
Je mehr Eigenkapital Sie in Ihre Finanzierung einbringen, desto sicherer ist sie aufgestellt. Wir empfehlen mindestens die Kosten für Grunderwerbsteuer, Notar- und Grundbuch sowie die Maklerprovision aus eigener Tasche zu bezahlen.
Außerdem reduziert sich dadurch die Darlehenssumme. Das hat wiederum einen niedrigeren Zinssatz zur Folge, da für die Bank das Risiko sinkt, das Geld nicht wiederzubekommen. Um das zu verdeutlichen, gehen wir in unserer Rechnung von einem benötigten Betrag in Höhe von 300.000 € aus. Die Erwerbsnebenkosten werden aus eigenen Mitteln gezahlt. Zusätzlich stehen 40.000 € als Eigenkapital für die Finanzierung zur Verfügung, die anfängliche Tilgung beträgt 2 %.
Baufinanzierung ohne Eigenkapital | Baufinanzierung mit Eigenkapital | |
---|---|---|
Eigenkapital | 0 € | 40.000 € |
Darlehenssumme | 300.000 € | 260.000 € |
Zinssatz | 3,75 % | 3,51 % |
Monatliche Rate | 1.437,50 € | 1.193,83 € |
Restschuld nach 10 Jahren | 228.062,23 € | 198.427,29 € |
Laufzeit bis zur Volltilgung | 28 Jahre, 4 Monate | 29 Jahre |
Eigenkapital in einer Baufinanzierung lohnt sich. Sie bekommen nicht nur einen günstigeren Zinssatz. Sie zahlen bei einer geringeren monatlichen Rate sogar noch mehr von Ihrer Restschuld ab. Daher lohnt es sich, einige Jahre etwas für den Immobilienkredit anzusparen. Ein Bausparvertrag kann sehr hilfreich sein, um bereits einige Jahre im Voraus einen finanziellen Puffer zu schaffen.
Welche Förderungen gibt es für Familien mit Kindern?
Wer eine Bauförderung nutzt, benötigt eine geringere Darlehenssumme. Das ist, wie wir gesehen haben, ein großer Vorteil, da die Baufinanzierung für junge Familien insgesamt günstiger wird. Eine der bekanntesten Kreditbanken ist die KfW, die unter anderem Wohneigentumsprogramme anbietet. Das KfW-Programm 261 ist dabei sehr beliebt, ebenso das Programm 300 Wohneigentum für Familien. Beide Bauförderungen werden in aller Kürze hier vorgestellt.
261 Wohngebäude - Kredit | 300 Wohneigentum für Familien | |
---|---|---|
Darlehen | Bis zu 150.000 € je Wohneinheit für ein Effizienzhaus | bis zu 270.000 € |
Zinsen für das Darlehen | Ab 2,24 % eff. Jahreszins | Ab 0,34 % eff. Jahreszins |
Tilgungszuschuss | Zwischen 5 und 45 % | - |
Doch nicht nur die KfW bietet Förderungen für junge Familien an. Landesbanken und Kommunen haben ebenfalls attraktive Angebote, um zukünftige Eigenheimbesitzer und Eigenheimbesitzerinnen zu unterstützen. Wer Kirchenmitglied ist, hat sogar hier gute Chancen einen zum Teil zinsfreien Kredit zu bekommen. Nähere Informationen erhalten Sie im Kirchenbüro Ihrer Gemeinde.
Für die Förderungen von Landesbanken und Kommunen gibt es besondere Voraussetzungen. Nachfolgend zählen wir nur einige auf:
- Sie unterliegen einer gewissen Einkommensgrenze.
- Das Wohneigentum nutzen Sie selbst.
- Sie führen Maßnahmen durch, die die Energieeffizienz Ihrer Immobilie steigern.
- In Ihrem Haushalt leben kindergeldberechtigte Kinder.
Mit der Wohnungsbauförderung in den einzelnen Bundesländern sollen nicht nur Familien unterstützt werden. Ziel ist es oftmals auch, dass die einzelnen Standorte für junge Familien attraktiver gemacht werden, wovon sich die Kommunen einen wirtschaftlichen Aufschwung erhoffen. Daher profitieren Sie häufig auch von günstigen Bauplätzen, die angeboten werden.
Beantragen Sie die Förderung vor Baubeginn oder bevor Sie den Kaufvertrag unterschreiben. Das ist Bedingung für eine Genehmigung des Zuschusses oder des Darlehens.
Übrigens werden Förderungen von einigen Banken als Eigenkapitalersatz anerkannt. Wer also keine finanziellen Mittel vorweisen kann, ist mit einer Förderung dennoch gut aufgestellt.
Wie unterstützt Erbbau Familien mit Kindern bei der Baufinanzierung?
Als junge Familie ist das Geld unter Umständen knapp. Da ist es gut, zu sparen wo man nur kann. Ein Grundstück mit Erbbaurecht stellt so eine Einsparmöglichkeit dar. Sie kaufen dann kein Grundstück, sondern pachten es. Das wirkt sich positiv auf Ihre Baufinanzierung aus, denn Sie nehmen ein geringeres Darlehen auf. Verpächter können sein:
- Stiftungen
- Kirchen
- Kommunen
- Privatpersonen
Sie als Pächter zahlen jährlich einen Erbpachtzins an den Verpächter des Grundstücks. Damit erwerben Sie gleichzeitig alle Rechte und Pflichten, die Sie auch als Eigentümerin oder Eigentümer des Grundstücks hätten. Sie können also auch ein Haus darauf errichten. Das Erbbaurecht wird meist über 99 Jahre vereinbart.
Es kann folglich sein, dass Ihre Erben noch etwas von dem Grundstück sowie dem darauf befindlichen Haus haben. In einigen Fällen besteht die Möglichkeit, das Grundstück nach dieser Zeit vom Verpächter zu erwerben. Das ist jedoch Verhandlungssache.
Baufinanzierung für Familien: Welche Vertragsbedingungen sind hilfreich?
Haben Sie sich für den Hausbau oder -kauf entschieden, können das die wenigsten aus der eigenen Tasche bezahlen. In der Regel leihen Sie sich das Geld bei der Bank. Da eine gewisse Sicherheit bei der Baufinanzierung für junge Familien von großer Bedeutung ist, sollten Sie den Vertrag auch entsprechend aufsetzen. Daher empfehlen wir:
- Lange Zinsbindung in Zeiten niedriger Zinsen: Sie sichern sich so für eine lange Zeit die niedrigen Zinsen, sodass die Zinskosten über diesen Zeitraum niedrig ausfallen.
- Eine hohe anfängliche Tilgung von 2 oder 3 %: Je höher die anfängliche Tilgung ist, desto mehr tilgen Sie von Ihrer Restschuld. Ihr Darlehensbetrag verringert sich schneller, sodass Sie in die Anschlussfinanzierung mit einem niedrigeren Betrag starten.
- Darlehensvertrag mit flexiblen Regelungen: Eine Baufinanzierung zieht sich in der Regel über mehrere Jahrzehnte. In dieser Zeit kann sehr viel passieren – auch unvorhergesehenes. Lässt sich Ihr Immobilienkredit flexibel an Ihre Lebensumstände anpassen, beispielsweise durch einen Tilgungssatzwechsel, wird Ihnen der Druck der Finanzierung genommen. Ein Tilgungssatzwechsel bietet sich beispielsweise an, wenn sich Ihre Ausgaben erhöhen, weil Sie ein Kind erwarten oder die Arbeitslosigkeit droht. Dann ist es gut, die monatliche Rate für Ihren Kredit zu verringern.
- Eine Sondertilgungsoption verringert Ihre Restschuld: Erwarten Sie jährlich einen größeren Geldbetrag neben Ihrem regelmäßigen Einkommen oder eine Schenkung beziehungsweise Erbschaft, kann sich eine Sondertilgungsoption für Sie auszahlen. Mit dieser Extrazahlung neben Ihrer regelmäßigen Zahlung verringern Sie die Restschuld. Damit sparen Sie Zinskosten ein.
Auch wenn Sie Ihre Zinsbindung auf 15 oder 20 Jahre festlegen, bedeutet das nicht, dass Sie an diese Zeit gebunden sind. Nach 10 Jahren mit einer Kündigungsfrist von 6 Monaten hat Ihnen der Gesetzgeber ein Sonderkündigungsrecht eingeräumt. Das bedeutet: Unabhängig von der Dauer Ihrer Zinsbindung können Sie Ihren Kredit nach 10 Jahren mit einer Frist von 6 Monaten jederzeit kündigen.
Das bietet sich an, wenn die Zinsen inzwischen niedriger sind als zum Abschluss Ihres Vertrages. Dann ist eine Umschuldung möglich und Sie profitieren von den niedrigen Bauzinsen. Mit unserem Bauzinsen Rechner können Sie schon jetzt Ihre monatliche Rate errechnen. So bekommen Sie einen Einblick in die monatliche Belastung.
Welche Versicherungen sind bei der Baufinanzierung für junge Familien sinnvoll?
Für Eltern ist es wichtig, sich gegenseitig im Todesfall abzusichern. Denn wenn einer stirbt, kann das einen finanziellen Verlust bedeuten. Damit ist auch die monatliche Tilgung des Kredites gefährdet. Damit es nicht zu Zahlungsausfällen kommt, schließen am besten beide eine Risikolebensversicherung ab und begünstigen sich gegenseitig. So kann der Hinterbliebene die Raten zunächst weiterzahlen oder das Haus sogar ganz abbezahlen. Eine Restschuldversicherung wird in diesem Zusammenhang ebenfalls häufig erwähnt. Sie greift im Todesfall, bei Arbeitslosigkeit oder einer Scheidung. In allen Fällen droht eine finanzielle Not und damit auch ein Zahlungsausfall der monatlichen Rate. Im Gegensatz zu einer Risikolebensversicherung ist die Restschuldversicherung sehr kostenintensiv. Sie wird anhand der Darlehenshöhe berechnet und zusätzlich verzinst.