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Tilgungsaussetzung: Wie nützlich Sie sein kann

bettina-martins-bruenslow
Bettina Martins-Brünslow
2 Min.
12.07.2024
Das Wichtigste in Kürze
  • Bei der Tilgungsaussetzung zahlen Sie nur die Zinsen, nicht aber die Tilgung eines Kredits.
  • Sie kann bei finanziellen Engpässen ein finanzielles Polster schaffen.
  • Die Schulden werden jedoch nicht erlassen, sondern auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. 

Was Tilgungsaussetzung?

Bei der Tilgungsaussetzung wird die Tilgung einer Baufinanzierung für eine gewisse Zeit ausgesetzt. In dieser Zeit zahlen Sie also keine Tilgungsrate an die Bank. Der Zinsanteil wird dennoch von Ihnen gezahlt.  Eine Tilgungsaussetzung bedeutet keine Erlassung der Schulden. Die ausgesetzte Tilgung wird in der Regel zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt, entweder durch erhöhte Tilgungszahlungen oder durch eine Verlängerung der Laufzeit des Kredits. In einigen Fällen können zusätzliche Zinsen oder Gebühren anfallen, wenn eine Tilgungsaussetzung vereinbart wird. Die Bedingungen für eine Tilgungsaussetzung können je nach Kreditvertrag und Vereinbarung zwischen Ihnen und dem Kreditinstitut variieren.

Was sind Gründe für eine Tilgungsaussetzung?

Die Tilgungsaussetzung kann ein Ausweg sein, wenn Sie in eine finanzielle Schieflage geraten und keine Ratenzahlungen mehr leisten können. Das ist beispielsweise der Fall bei:

  • Arbeitslosigkeit
  • Krankheit
  • Familienzuwachs

Viele Banken zeigen sich dann verhandlungsbereit und gewähren Ihnen einen Tilgungsaufschub, sofern Aussicht darauf besteht, dass sich Ihre Lage wieder ändern wird. Wenn dies jedoch nicht in Ihren Finanzierungsbedingungen geregelt ist, die Sie bei Vertragsabschluss erhalten haben, ist eine Tilgungsaussetzung immer Verhandlungssache und nicht garantiert.

Wann ist eine Tilgungsaussetzung geplant?

Eine Tilgungsaussetzung ist häufig vertreten in Verbindung mit dem Ansparen von Kapitallebensversicherungen oder Bausparverträgen. Am Beispiel eines Bausparvertrags erklärt, bedeutet das: Neben einem Annuitätendarlehen wird auch ein Bausparvertrag abgeschlossen. Statt in das Annuitätendarlehen einzuzahlen, zahlen Sie eine vereinbarte Rate in den Bausparvertrag ein. Für das Annuitätendarlehen zahlen Sie nur die Zinsen. Nachdem Sie etwa die Hälfte der Bausparsumme eingezahlt haben, wird das Annuitätendarlehen mit der Bausparsumme aus dem Bausparvertrag komplett und in einer Summe getilgt. Ab jetzt zahlen die zweite Hälfte in regelmäßigen Raten an die Bausparkasse zurück.

Der Auszahlungsanspruch des Bausparvertrags oder die Ablaufleistung der Lebensversicherung werden von Ihnen als Sicherheit an die Bank abgetreten. Damit erhält die Bank in der Zeit der Tilgungsaussetzung nur die Zinsen. Sie hat jedoch Anspruch auf die angesammelten Guthaben. 

Was bedeutet "tilgungsfreie Anlaufjahre"?

Manche Immobilienkredite bieten die Möglichkeit zu tilgungsfreien Anlaufjahren. Das heißt: In den ersten Jahren der Rückzahlungsphase wird nicht getilgt. Der Kreditnehmer zahlt in dieser Zeit lediglich Zinsen auf den geliehenen Betrag. Dadurch ist die Monatsrate für Ihre Finanzierung anfangs natürlich niedrig. Sie erhöht sich allerdings nach Ablauf der tilgungsfreien Anlaufjahre, weil von nun an damit auch Schulden getilgt werden.

Tilgungsfreie Anlaufjahre sind vor allem bei den Darlehen der KfW-Förderung verbreitet. Die meisten Kreditförderprogramme der KfW bieten tilgungsfreie Anlaufjahre zwischen 1 bis 5 Jahren. Dabei gilt: Je länger die Laufzeit, desto mehr tilgungsfreie Anlaufjahre können Sie wählen.  

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