Effizienzhaus 55: Kleine Ziffer, große Wirkung!
Mit einer energieeffizienten Immobilie schonen Sie Umwelt und Portemonnaie gleichzeitig. Finanzielle Starthilfe gibt’s auch dazu: Für die Sanierung zum Effizienzhaus 55 bekommen Sie günstige Kredite und hohe Zuschüsse. Woher? Zeigen wir hier!
- Was ist ein Effizienzhaus?
- KfW 55 Anforderungen: Notwendige Maßnahmen und Kosten
- Effizienhaus 55: Förderung von Bestandsimmobilien
- Keine BEG für Effizienzhaus 55 im Neubau mehr möglich
- Weitere KfW-Förderungen für ein Energieeffizienzhaus 55
- KfW 55 und andere Standards
- Vor- und Nachteile
- So beantragen Sie die Finanzierung für ein Effizienzhaus 55
- Beratung zur Finanzierung anfordern
Was ist ein Effizienzhaus?
Ein Haus, das sich als Effizienzhaus 55 bezeichnen darf, ist um 45 % energieeffizienter als das Referenzobjekt mit der Ziffer 100. Ein Effizienzhaus 100 erfüllt zu 100 % die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Die Vorteile einer energieeffizienten Immobilie wie einem Effizeinzhaus 55 liegen auf der Hand: Durch den geringeren Verbrauch sinken die Energiekosten, und gleichzeitig freut sich die Umwelt. Doch das Motto lautet: Erst investieren, dann profitieren. Die KfW unterstützt Sie dabei und fördert die Sanierung einer Bestandsimmobilie zum Effizienhaus 55. Sie stellt dafür einen zinsgünstigen Kredit zur Verfügung.
Für Berechnung der Energieeffizienz werden 2 Kriterien bewertet:
- Primärenergiebedarf: Der Primärenergiebedarf ist die Energiemenge, die eine Immobilie benötigt, um ihren gesamten Bedarf zu decken.
- Transmissionswärmeverlust: Der Transmissionswärmeverlust bemisst die Energiemenge, die ein Gebäude nach außen hin abgibt.
Ein Effizienzhaus 55 benötigt im Vergleich zum Referenzgebäude nur 55 % der Primärenergie. Der Transmissionswärmeverlust liegt bei 70 % des Referenzgebäudes. Damit ergibt sich ein verbesserter Wärmeschutz von 30 %.
KfW 55 Anforderungen: Notwendige Maßnahmen und Kosten
Folgende Maßnahmen können zu einem Effizienzhaus 55 führen:
Maßnahme | Ziel | Kosten im Schnitt (ungefähr) |
---|---|---|
Dämmung des Daches | Geringerer Wärmeverlust | Ab 120 €/m² |
Dämmung der Fassade | Geringerer Wärmeverlust | Ab 210 €/m² |
Moderne Fenster mit Dreifachverglasung und hochdämmenden Rahmensystemen | Geringerer Wärmeverlust | 1.000 € pro Fenster |
Belüftungsanlage | Gutes Wohnraumklima (trotz Dämmung) | ab 2.500 € |
Heizung: z.B. Wärmepumpe oder Holzpelletheizung | Geringere Heizkosten | Wärmepumpe: ab 10.000 € (inkl. Installation) Holzpelletheizung ab 13.000 € |
Wassererwärmung: Solaranlage | Geringere Heizkosten, Umwelt schonen | ab 5.000 € |
Wichtig dabei zu wissen: All diese Maßnahmen dienen nur als Beispiele. Ob sie tatsächlich zum Effizienzhaus 55 führen, hängt beispielsweise auch von der Gebäudeart ab. So kann es sein, dass Gebäude A durch diese Maßnahmen den 55er-Standard erreicht, Gebäude B aber nicht.
Vom Grundprinzip her ist ein Effizienzhaus 55 ein sogenanntes Passivhaus. Ein Passivhaus basiert auf einer guten Wärmedämmung, die den Wärmeverlust nach außen hin minimiert. Gleichzeitig erfolgt die Beheizung eines Passivhauses in der Regel ausschließlich durch die Sonneneinstrahlung und durch die Wärmeabgabe von technischen Haushaltsgeräten und Personen. Es wird also, wie der Name schon sagt, passiv Wärme erzeugt. Bei Neubauten werden diese Umsetzungen direkt von Beginn an eingeplant, bei bestehenden Immobilien müssen sie nachgezogen werden, um den Standard zu erreichen.
Energie-Effizienz-Experte ein Muss
Um Förderungen und Kredite von der KfW zu erhalten, muss zwingend ein Energie-Effizienz-Experte zurate gezogen werden. Der Energieeffizienz-Experte berät Sie bei der Planung und füllt alle erforderlichen Formulare für Sie aus. Eine geeignete Fachkraft finden Sie unter www.energie-effizienz-experten.de. Planen Sie eine Umsetzung mit dem KfW 261 - Wohngebäude Kredit, erhalten Sie einen Zuschuss von 50 % der Kosten für die Fachplanung und Baubegleitung.
Effizienhaus 55: Förderung von Bestandsimmobilien
Für ein Effizienzhaus 55 haben Sie folgende Fördermöglichkeiten:
Entscheiden Sie sich für einen zinsgünstigen Kredit mit Tilgungszuschuss, profotieren Sie von folgender Förderung:
- zinsgünstiger Kredit von bis zu 150.000 € je Wohneinheit
- Tilgungszuschuss von bis zu 20 % auf den Kreditbetrag, maximal 30.000 €
- Zuschuss von 50 % der Kosten für die Baubegleitung und Fachplanung, maximal 5.000 €
Weitere Details zum Programm KfW 261 - Wohngebäude Kredit entnehmen Sie den folgenden Tabellen.
KfW 261 -Wohngebäude Kredit im Überblick
Art der Förderung | Kredit |
---|---|
Zweck | Kauf und Sanierung eines Effizienzhauses |
Voraussetzungen | Der Förderantrag wurde vor Baubeginn gestellt. Bei Bestandsimmobilien muss der Bauantrag mindestens 5 Jahre zurückliegen. |
Zinsen | ab 1,61 % eff. Jahreszins |
Darlehensart | Annuitätendarlehen oder endfälliges Darlehen |
Kredithöhe | 120.000 € oder 150.000 € je Wohneinheit |
Tilgungszuschuss | Max. 37.500 € je Wohneinheit (abhängig vom KfW-Effizienzhaus-Standard) + weitere 30.000 € für serielles Bauen UND Worst Performing Buildung Zuschuss |
Zinsbindung | 10 Jahre |
Tilgungsfreie Anlaufjahre | 1 bis 5 Jahre, abhängig von gewählter Laufzeit |
Laufzeit | 4-30 Jahre |
Sondertilgungen | Vollständige Tilgung gegen Vorfälligkeitsentschädigung |
Absicherung des Darlehens | Art und Höhe der Absicherung werden mit der durchleitenden Bank vereinbart |
Kredit und Tilgungszuschuss Baubegleitung | Kredit: 4.000 € bis 40.000 € je Vorhaben, Tilgungszuschuss: 50 % des maximalen Kreditbetrages bis zu 20.000 € je Vorhaben |
Antragsweg | Der Kredit und der Tilgungszuschuss werden über eine durchleitende Bank (z.B. Hausbank) bei der KfW beantragt. |
Keine BEG für Effizienzhaus 55 im Neubau mehr möglich
Die KfW hat die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) für das Effizienzhaus 55 im Neubau zum 24.01.2022 eingestellt. Das gilt auch für die Erneuerbare-Energien-Klasse (EE-Klasse) sowie die Nachhaltigkeitsklasse (NH-Klasse) des Effizienzhaustyps. Da mit dem Umbau einer Bestandsimmobilie eine größere CO2 Einsparung erreicht werden kann als mit einem Neubau, wurde die Förderung für das Effizienzhaus 55 im Neubau eingestellt.
Der Bau oder Kauf eines neuen Effizienzhaus wird seit dem 01.01.2023 durch die KfW 297, 298 Klimafreundlicher Neubau gefördert. Voraussetzung ist mindestens ein Effizienzhaus 40.
Weitere KfW-Förderungen für ein Energieeffizienzhaus 55
Wählen Sie mit KfW 261 einen zinsgünstigen Kredit mit Tilgungszuschuss zur Finanzierung eines Effizienzhaus 55, besteht eine weitere Fördermöglichkeit der KfW in Kombination:
Das Effizienzhaus 55 im Vergleich zu anderen Standards
Das Effizienzhaus 55 ist nur eine von weiteren Effizienzhaus-Standards, die Sie für Ihre Immobilie erreichen können.
Die folgenden Standards für Effizienzäuser gibt es:
- Effizienzhaus 40 Erneuerbare-Energien-Klasse (Neubau, Bestandsimmobilie)
- Effizienzhaus 40 Nachhaltigkeits-Klasse (Neubau, Bestandsimmobilie)
- Effizienzhaus 55 (Neubau, Bestandsimmobilie)
- Effizienzhaus 55 Erneuerbare-Energien-Klasse (Neubau, Bestandsimmobilie)
- Effizienzhaus 55 Nachhaltigkeits-Klasse (Neubau, Bestandsimmobilie)
- Effizienzhaus 70 (Bestandsimmobilie)
- Effizienzhaus 70 Erneuerbare-Energien-Klasse (Bestandsimmobilie)
- Effizienzhaus 70 Nachhaltigkeits-Klasse (Bestandsimmobilie)
- Effizienzhaus 85 (Bestandsimmobilie)
- Effizienzhaus 85 Erneuerbare-Energien-Klasse (Bestandsimmobilie)
- Effizienzhaus 85 Nachhaltigkeits-Klasse (Bestandsimmobilie)
- Effizienzhaus Denkmal (Bestandsimmobilie)
- Effizienzhaus Denkmal Erneuerbare-Energien-Klasse (Bestandsimmobilie)
- Effizienzhaus Denkmal Nachhaltigkeits-Klasse (Bestandsimmobilie)
Je niedriger die Kennzahl, desto besser die Energieeffizienz und desto höher die Förderung durch die KfW. Ein Effizienzhaus 40 weist also eine deutlich bessere Energieeffizienz auf als ein Effizienzhaus 70, folglich bekommen Sie dafür höhere KfW-Zuschüsse. Somit liegt das Effizienzhaus 55 im Mittelfeld.
Für welchen Effizienzhaustyp Sie sich letztenendes entscheiden, hängt maßgeblich von Ihrer eigenen Investitionsbereitschaft ab. Grundsätzlich gilt: Je umfangreicher die Maßnahmen sind, desto mehr Energiekosten sparen Sie am Ende mit der Immobilie ein, desto besser der Energieeffizienzhaus-Standard und desto höher fällt die KfW-Förderung aus. Im Hinterkopf behalten sollten Sie außerdem, dass sich mit dem Umfang der Maßnahmen in der Regel auch der Wert Ihrer Immobilie steigert.
Vor- und Nachteile eines Effizienzhaus 55
Die Vorteile eines Effizienzhaus 55: Durch die Modernisierungen senken Sie die Energiekosten, verbrauchen gleichzeitig weniger Energie und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Doch wo so viele Vorteile sind, muss natürlich auch ein Haken sein: die Schimmelbildung. Damit haben alle Energieeffizienz-Häuser zu kämpfen. Durch ihre hervorragende Dämmung lassen sie zwar kaum Energie und Wärme heraus, durch den geringeren Luftaustausch bildet sich allerdings im Inneren gern Feuchtigkeit. Aus diesem Grund ist es Pflicht, eine Lüftungsanlage miteinzuplanen, wenn Sie aus Ihrem Haus ein Effizienzhaus 55 machen möchten. Auf diese Weise können Sie dem Problem entgegen wirken. Nachfolgend haben wir noch mal alle Vor- und Nachteile eines Effizienzhauses 55 für Sie zusammengefasst:
- Ermöglicht energieeffizientes Wohnen
- Schont die Umwelt
- Finanzierbar durch günstige Kredite
- Hohe Zuschüsse durch die KfW
- Hohe Investition nötig (ab ca. 50.000 Euro aufwärts)
- Kosten für die obligatorische Baubegleitung
- Mögliche Schimmelbildung im Inneren des Hauses
- Bei KfW-Krediten nur 10 Jahre Zinsbindung wählbar
So beantragen Sie die Finanzierung für ein Effizienzhaus 55
Die Kredite der KfW werden nie direkt bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau beantragt, sondern immer über eine durchleitende Bank. Dazu kooperiert die KfW mit nahezu allen deutschen Großbanken. Die Spezialisten für Baufinanzierung von Dr. Klein sind Ihnen bei der Antragstellung behilflich.
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Experten konsultieren
Engagieren Sie einen Energieeffizienz-Experten und machen Sie sich mit ihm gemeinsam an die Maßnahmenplanung für Ihr Energieeffizienzhaus 55. Der Experte begutachtet die bestehende Immobilie und notiert, welche Umsetzungen geplant sind. In der Anfangsphase füllt er außerdem die notwendige „Bestätigung zum Antrag“ aus, die Sie bei der KfW einreichen müssen.
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Finanzierung für Effizienzhaus 55 planen
Mit der schriftlichen Bestätigung des Energieexperten wenden Sie sich nun an Ihre Bank oder an unsere Spezialisten für Baufinanzierung und lassen sich dort im Hinblick auf die möglichen KfW-Kredite beraten. Gegebenenfalls können Sie verschiedene KfW-Programme miteinander kombinieren. Lassen Sie sich alle Kombinationsmöglichkeiten zeigen, um die maximale KfW-Förderung für Ihr Projekt zu bekommen.
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Förderzusage abwarten
Die durchleitende Bank reicht Ihren Antrag bei der KfW ein. Wichtig: Warten Sie unbedingt erst auf die Förderzusage und starten Sie erst danach mit den geplanten Modernisierungsmaßnahmen. Anderenfalls verlieren Sie die Förderberechtigung und müssen die Finanzierung gegebenenfalls anderweitig stemmen. Wenn Sie eine sanierte Immobilie erwerben möchten, können Sie nach erfolgter Förderzusage einen Termin für den Kaufvertrag abmachen.
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Kredit abrufen
Sind die Maßnahmen für das Effizienzhaus 55 gestartet, können Sie den Kredit abrufen und die Rechnungen der Gewerke oder des Bauträgers mit Kreditsumme begleichen. In der Zeit danach beginnt die Rückzahlung des Kredits in monatlichen Raten gemäß Tilgungsplan, den Sie von der KfW bekommen.
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Zuschuss einfordern nicht vergessen
Sobald alle vorgesehenen Maßnahmen umgesetzt sind, muss der Energieeffizienz-Experte noch mal aktiv werden: Er füllt nun die sogenannte „Bestätigung nach Durchführung“ aus. Diese reichen Sie bei der KfW ein, um die Ihnen zustehenden Tilgungszuschüsse einzufordern. Sie reduzieren die Restschuld des laufenden KfW-Kredits, ihre Laufzeit verkürzt sich. Nach der Gutschrift benötigen Sie einen aktualisierten Tilgungsplan von der KfW. Sendet sie Ihnen diesen nicht automatisch zu, dann fordern Sie ihn anschließend ein.