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Tiny House - Kosten, Vorteile, Tipps

Tiny House - Kosten, Vorteile, Tipps
florian-unterfrauner
Florian Unterfrauner
3 Min.
24.10.2022
Das Wichtigste in Kürze
  • Ein Tiny House bezeichnet einen Haustyp mit einer kleinen Grundfläche zwischen 8 und 100 m².
  • Die Kosten für ein 29 m² großes Tiny House belaufen sich auf ungefähr 76.000 €.
  • Wenn Sie ein Tiny House als Fertighaus bei einem Anbieter kaufen, kann der Bau 2 bis 3 Monate dauern.
  • Ein Tiny House eignet sich vor allem für Personen, die wenig Platz zum Wohnen brauchen, aber dennoch ein eigenes Haus besitzen wollen.
  • Ein Tiny House auf Rädern darf nicht dauerhaft als Wohnort genutzt werden.

Was ist ein Tiny House?

Ein Tiny House bezeichnet einen Haustyp mit einer kleinen Grundfläche. Das Gebäude bietet in der Regel Platz für 1 bis 2 Personen und ist durch ein minimalistisches Innenleben geprägt. Die Größe eines Tiny House ist nicht klar definiert. Die Grundfläche kann zwischen 8 und 100 m² liegen. Das besondere an einem Tiny House ist das Lebensgefühl, auf kleinen Raum mit dem Nötigsten zu leben.

Der Tiny House Trend kommt aus den USA. Dort steht der Begriff unter anderem für Trailerhäuser, die mittels eines fahrbaren Untersatzes problemlos jeder Zeit ihren Standort wechseln können. Auch in Deutschland gibt es verschieden Formen von Tiny Houses. Im folgenden Artikel ist aber nur die Rede von Tiny Houses als feste Wohnhäuser.

Wegen der hohen Immobilienpreise und der knappen Anzahl an verfügbaren Grundstücken wird das Tiny House auch hierzulande immer mehr zu einer Alternative. Weitere Begriffe für ein Tiny House sind Minihaus, Makrohaus oder Singlehaus.

Wie viel kostet ein Tiny House?

Der Quadratmeterpreis für ein Tiny House kostet im Schnitt 2.300 €. Das ergab eine Studie der Tiny House Plattform Livee aus dem Jahr 2021. Im Durchschnitt verfügten die Minihäuser über eine Grundfläche von 28,7 m², was einem Gesamtpreis von rund 67.000 € entspricht.

Dadurch unterscheiden sich die Baukosten für ein Tiny House von denen eines klassischen Hausbaus. Dort betragen die durchschnittlichen Kosten pro m² zwischen 1.300 € und 1.700 €. Hochgerechnet auf eine Wohnfläche von 150 m² für ein Standardeinfamilienhaus ohne Grundstück ergibt sich ein Gesamtpreis von 195.000 € bis 255.000 €.

 Preis pro QuadratmeterKosten gesamt
Einfamilienhaus (150 m²)1.300 - 1.700 €/m²195.000 € - 255.000 €
Tiny House (28,7 m²)2.344 €/m²67.272,80 €
Tabelle: Kosten Einfamilienhaus und Tiny House

Die Preise für Tiny Houses können natürlich je nach Ausstattung und Wohngröße variieren. Im Vergleich mit einem klassischen Einfamilienhaus sind sie aber wegen der kleineren Grundfläche deutlich günstiger.

Zusätzlich zu den Kaufkosten sollten Sie in Ihrem Finanzierungsplan auch die Erwerbsnebenkosten einplanen. Dazu gehören:

  • Grunderwerbsteuer (wenn Sie die Immobilie zusammen mit einem Grundstück kaufen)
  • Grundbuchsteuer
  • Notarkosten
  • Eventuell Maklerprovision

Die Erwerbsnebenkosten entsprechen rund 10 – 15 % des Kaufpreises und fallen bei einem Tiny House in der Regel niedriger aus als bei einem Einfamilienhaus. Die Erwerbsnebenkosten zahlen Sie in der Regel auf das Grundstück und das Haus. Für das Einfamilienhaus verwenden wir in unserer Beispielrechnung ein Grundstück mit einer Größe von 800 m² und für das Tiny House ein Grundstück mit einer Größe von 150 m². Der Quadratmeterpreis für das Grundstück wird mit 203,80 €/m² berechnet.

 Einfamilienhaus (150 m²)Tiny House (28,7 m²)
Kaufkosten195.000 € - 255.000 €66.010 €
Grundstückskosten163.040 € (800 m²)30.570 € (150 m²)
Erwerbsnebenkosten35.804 € - 62.706 €9.658 € - 14.487 €
Gesamtkosten393.844 € - 480.746 €106.238 € - 111.067 €
Tabelle: Erwerbsnebenkosten Einfamilienhaus und Tiny House

Betrachtet man die Gesamtkosten, fallen bei einem Tiny House zwischen 106.238 € und 111.067 € an. Bei einem klassischen Massivhaus bewegen sich die Preise zwischen 393.844 € und 480.746 €. Damit ist das Tiny House eine Alternative für alle, die wenig Wohnraum brauchen, ein kleines Budget haben und sich deshalb fragen „Wie viel Haus kann ich mir leisten?“.

Wo darf man ein Tiny House bauen?

Wo Sie ein Tiny House bauen dürfen, hängt von den Vorgaben des zuständigen Bauamtes ab. Dieses stellt in einem Bebauungsplan Anforderungen an Gebäude in den einzelnen Stadtteilen, die auch Tiny Houses entsprechen müssen. Im Detail geht es dabei um folgende Punkte:

  • Größe der Grundfläche
  • Rohstoffe für das Gebäude
  • Anschluss an das öffentliche Versorgungsnetz
  • Heizsystem
  • Platz für evtl. Anbauten

Haben Sie ein passendes Grundstück für Ihr Tiny House gefunden, können Sie beim Bauamt eine kostenpflichtige Bauvoranfrage stellen. Sie kostet in der Regel unter 100 € und gibt Ihnen eine sichere Aussage darüber, ob ein Tiny House auf dem ausgewählten Grundstück genehmigt würde.

Inzwischen sind Tiny Houses weitverbreitet. Viele Bürgermeister stellen inzwischen ganze Wohngebiete für eine sparsame, reduzierte Bauweise zur Verfügung. Auch aufgrund von Platzmangel.

Was gibt es bei einem Tiny House zu beachten?

Für ein Tiny House gelten dieselben Anforderungen wie für ein normales Haus. Das kann Bauträger vor Herausforderungen stellen. Welche das sind, finden Sie in unserer Übersicht. Klicken oder wischen Sie dazu einfach nach rechts, um auf den nächsten Slide zu gelangen.

Grundstück
Grundstück Bebauung für ein Tinyhouse

Wollen Sie ein Tiny House als Hauptwohnsitz nutzen, muss es auf einem erschlossenen Grundstück stehen. Das heißt, es ist an das öffentliche Verkehrs- und Versorgungsnetz angeschlossen. Wenn das nicht der Fall ist, dürfen Sie es lediglich als Zweitwohnsitz oder Ferienwohnung nutzen.

Baurecht
Genehmigungspflichtiges Bauen die Gesetze

Alles, was im Boden fest verankert ist, ist genehmigungspflichtig. So unterliegt auch ein Tiny House dem Baurecht. Sie müssen also einen Bauantrag stellen, bevor sie ein Tiny House bauen können.

Bebauungsplan
Plan Bebauungsplan als Karte

Der Bebauungsplan gibt die Größe und die äußere Gestaltung für die Gemeinde vor. Erkundigen Sie sich vorab, was erlaubt ist. In einigen Gemeinden sind beispielsweise Spitzdächer Pflicht. Ein Haus mit einem flachen Dach würde dann nicht genehmigt.

Finanzierung
Tiny House finanzieren

Viele Banken finanzieren einen Immobilienkredit erst ab 30.000 oder 50.000 €. Zudem brauchen sie eine Sicherheit für das Darlehen. Gehört das Grundstück Ihnen, wird das Darlehen mittels einer Grundschuld im Grundbuch eingetragen. Wenn nicht, sollten Sie anderweitiges Vermögen vorweisen können.

Gebäudeenergiegesetz
Glühbirne für Energiesparsamkeit zeig Gebäudeenergiegesetz muss eingehalten werden

Das Gebäudeenergiegesetz muss auf bei Tiny Houses eingehalten werden. Das bedeutet, dass das Haus ausreichend gut gedämmt ist und die Heizung aktuellen Anforderungen entspricht.

Die passende Baufinanzierung für ein Tiny House zu finden, ist nicht immer einfach. Unsere Berater vor Ort zeigen Ihnen gerne, wie Sie Ihren Traum vom Tiny House erfüllen können.

Tiny House: Vorteile und Nachteile

Ein Tiny House kann Vorteile, aber auch Nachteile haben. Welche das sind, sehen Sie hier in der Gegenüberstellung:

Vorteile
  • Geringe Erwerbs- und Nebenkosten
  • Schnelle Bauzeit
  • Niedrige Instandhaltungskosten
  • Zeitersparnis beim Putzen oder Aufräumen
  • Nachhaltige Lebensform
Nachteile
  • Selten für mehr als 2 Personen geeignet
  • Schwieriges Genehmigungsverfahren
  • Weniger Wohnkomfort
  • Oft nicht barrierefrei
  • Wenig Platz für zusätzliche Hausgeräte
  • Passende Baufinanzierung zu finden, kann schwierig sein

Wie lang dauert es, ein Tiny House zu bauen?

Ein Tiny House lässt sich in wenigen Monaten errichten. Wenn Sie ein Tiny House als Fertighaus bei einem Anbieter kaufen, kann der Bau 2 bis 3 Monate dauern. Ene Übersicht verschiedener Tiny House Hersteller finden Sie auf der Website des Tiny Hous Verbandes. Wer hingegen selbst bauen will, sollte etwas mehr Zeit einplanen.

Für wen ist ein Tiny House geeignet?

Ein Tiny House eignet sich vor allem für Personen, die wenig Platz zum Wohnen brauchen, aber dennoch ein eigenes Haus besitzen wollen. Konkret kann ein Tiny House in folgenden Situationen eine praktische Wohnunterkunft sein:

Minimalistischer Lebensstil: Ein Tiny House bietet wenig Platz. Wer also sein Leben sowieso auf das Essenziellste reduzieren möchte, findet mit dem Tiny House eine Wohnform, die zum eigenen Lebensstil passt.

Kostenreduktion: Mit dem Alter ändert sich auch die eigene Lebenssituation. Die Kinder sind ausgezogen, doch die Instandhaltungskosten für das Haus bleiben. Ein Tiny House kann da eine Option sein, um die eigene Wohnfläche und somit auch die Wohnkosten zu reduzieren.

Temporärer Standortwechsel: Wer beruflich an einen anderen Standort ziehen muss und nicht auf den Luxus eines Eigenheims verzichten will, findet in einem Tiny House eine vergleichsweise kostengünstige Wohnunterkunft.

Ferienwohnung: Platzsparend und einfach zu pflegen, eignet sich das Tiny House auch als Ferien- oder Wochenendhaus.

Gewerbliche Zwecke: Als Büro oder Personalwohnung kann das Tiny House für Selbstständige oder Gewerbetreibende eine nützliche Investition sein.

Wer sich ein Tiny House kaufen möchte kann bei vielen Anbietern auch für einen gewissen Zeitraum probewohnen. Dadurch erhalten Sie einen ersten Eindruck, wie es ist in einem Tiny House zu wohnen.

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