Grundsteuer-Hebesatz: Berechnung, Höhe, Bedeutung
- Der Grundsteuer-Hebesatz ist ein Faktor, mit dem Gemeinden die Höhe der Grundsteuer beeinflussen können.
- Der Grundsteuer-Hebesatz wird von jeder Kommune selbst festgelegt und unterscheidet sich dementsprechend.
- Ein hoher Hebesatz sorgt für mehr Einnahmen. Die Gemeinde kann aber aufgrund der hohen Nebenkosten für Immobilienkäufer uninteressant werden.
- Ein niedriger Grundsteuer-Hebesatz mindert die finanzielle Flexibilität der Gemeinde, kann aber die Attraktivität des Ortes für Immobilienkäufer steigern.
Was ist der Grundsteuer-Hebesatz?
Der Grundsteuer-Hebesatz ist ein Faktor, um die Grundsteuer zu berechnen. Er wird in Prozent angegeben. Die Grundsteuer gilt für alle Haushalte und Unternehmen.
Je nach Nutzung der Fläche kommt einer von drei Grundsteuer-Hebesätzen zum Einsatz:
- Grundsteuer-Hebesatz A (agrarisch) für land- und forstwirtschaftliche Grundstücke
- Grundsteuer-Hebesatz B (baulich) für bebaubare und bebaute Grundstücke und für Gebäude
- Grundsteuer-Hebesatz C für unbebaute Grundstücke
Der Grundsteuer-Hebesatz kann sich von Kommune zu Kommune unterscheiden. Dabei können die Gemeinden selbstständig entscheiden, ob sie den Grundsteuer-Hebesatz erhöhen oder senken. Der Grundsteuer-Hebesatz wird jeweils für ein Kalenderjahr festgelegt (§ 25 Grundsteuergesetz).
Im Weiteren wollen wir uns ausschließlich mit dem Grundsteuer-Hebesatz B beschäftigen, da dieser Hausbesitzer betrifft.
Wie wird die Grundsteuer mit dem Grundsteuer-Hebesatz berechnet?
Um die Höhe der Grundsteuer B zu berechnen, multiplizieren Sie den Hebesatz mit dem Grundsteuerwert und der Grundsteuermesszahl. Die Formel für die Grundsteuer ist demnach:
Grundsteuerwert x Grundsteuermessbetrag x Hebesatz = Grundsteuer B
Hier finden Sie eine kurze Erklärung, was mit Grundsteuerwert und Grundsteuermesszahl gemeint ist:
- Grundsteuerwert: Nach der Grundsteuerreform 2025 werden Grundstücke und Immobilien in den meisten Bundesländern nach dem Bundesmodell bewertet. Damit orientiert sich die Grundsteuer am realen Immobilienwert. Das Finanzamt berechnet diesen Wert anhand verschiedener Kriterien wie der Lage, Bauweise und Ausstattung der Immobilie.
- Grundsteuermesszahl: Die Grundsteuermesszahl wurde mit der Grundsteuerreform auf einen einheitlichen Wert festgelegt. Dieser beträgt 0,31 ‰ für Wohngrundstücke und 0,34 ‰ für alle restlichen Grundstücke.
Welchen Einfluss hat der Grundsteuer-Hebesatz auf die Grundsteuer?
Damit die Gemeinden ihr Steueraufkommen regulieren können, dürfen sie den Hebesatz selbst festlegen. Somit schwanken die Hebesätze von Gemeinde zu Gemeinde, wie zum Beispiel in Hessen: Dort beträgt der Hebesatz für die Grundsteuer B in der Gemeinde Wabern 160 % und in der Stadt Heusenstamm 1.327 % (Stand 2025).
Mit einem höheren Hebesatz fließt mehr Grundsteuer in die Gemeindekassen. Allerdings steigen damit auch die laufenden Nebenkosten für Immobilienbesitzer, so dass der Ort unattraktiver für eventuelle Käufer wird. Durch einen niedrigeren Hebesatz haben die Gemeinden weniger Einnahmen, ziehen aber durch die geringeren Nebenkosten mehr Immobilienkäufer an.
An einem Beispiel sehen Sie, welche Auswirkungen der Grundsteuerhebesatz auf die zu zahlende Grundsteuer hat. Als Referenz dient ein Einfamilienhaus mit einem Grundsteuerwert von 350.000 € in 3 verschiedenen Gemeinden.
| Kleinmachnow | Düsseldorf | Offenbach | |
|---|---|---|---|
| Hebesatz | 180 % | 374 % | 1.201 % |
| Grundsteuermesszahl | 0,31 ‰ | 0,31 ‰ | 0,31 ‰ |
| Jährlich zu zahlende Grundsteuer | 195,30 € (48,83 € / Quartal) | 405,79 € (101,45 € / Quartal) | 1.303,09 € (325,77 € / Quartal) |
Das Ergebnis: Eigentümer aus Offenbach zahlen fast 7-mal mehr Grundsteuer als Eigentümer in Kleinmachnow.
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Wie kann ich den Grundsteuer-Hebesatz herausfinden?
Der Grundsteuer-Hebesatz wird von der Kommune festgelegt. Fragen Sie deshalb bei Ihrer Gemeinde nach, wie hoch der Grundsteuer-Hebesatz ist. Eigentümer finden den Hebesatz auch in ihrem Grundsteuerbescheid.
