Haus suchen zum Kauf: Mit diesen 8 Tipps wird die Immobiliensuche einfacher
- Machen Sie sich einen Überblick über Ihre Finanzen und berechnen Sie Ihr Budget.
- Legen Sie sich nicht auf einen Immobilientyp fest.
- Suchen Sie auch abseits der Szeneviertel nach der passenden Immobilie.
- Sprechen Sie mit anderen Menschen über Ihre Haussuche.
- Lassen Sie Ihre Wunschimmobilie vor dem Kauf noch einmal von einem Baugutachter begutachten.
- Wie lässt sich ein bezahlbares Haus finden?
- Tipp 1: Beim Immobilientyp flexibel sein
- Tipp 2: Abseits der Szeneviertel suchen
- Tipp 3: Im Internet suchen
- Tipp 4: Makler engagieren
- Tipp 5: Privatannoncen durchstöbern
- Tipp 6: Haussuche inserieren
- Tipp 7: Kontakte nutzen
- Tipp 8: Vor Ort spazieren gehen
- Wie bereiten Sie sich am besten vor?
- Haus finden und Kaufpreis prüfen
- Mit Checkliste Immobilie finden
Wie lässt sich ein bezahlbares Haus finden?
Die Immobilienpreise nehmen in den vergangenen Jahren stark zu. Laut dem Statistischen Bundesamt sind die Preise für Neubauten von 2015 bis 2023 um 43,6 Indexpunkte angestiegen.
Bestandsimmobilien sind deshalb vermehrt eine Alternative, um an günstigeren Wohnraum zu kommen. Doch nicht immer gestaltet sich die Suche als einfach. Mit diesen Tipps lässt sich aber eine bezahlbare Immobilie finden:
- Flexibilität beim Haustyp
- Abseits vom Szeneviertel suchen
- Im Internet und Zeitungen suchen
- Makler engagieren
- Eigene Haussuche inserieren
- Über Haussuche sprechen
- Wunschgegenden nach freien Immobilien durchsuchen
Unsere Tipps sollen Sie dazu animieren, auch mal ungewöhnliche Wege bei der Haussuche zu beschreiten. Eigeninitiative ist gefragt! Je mehr Sie sich bei der Haussuche ins Zeug legen, desto größer ist Ihre Chance, günstig und schnell an Ihr Traumhaus zu kommen.
Tipp 1: Bei der Haussuche nicht auf einen Immobilientyp festlegen
Machen Sie sich darüber Gedanken, welches Haus Sie haben möchten. Nur so lässt sich ein geeignetes Haus finden. Trotzdem raten wir Ihnen, bleiben Sie flexibel.
Natürlich fragen Sie sich: Haus oder Wohnung, Reihenhaus oder Bungalow, Parkanlage oder Handtuchgarten? Wer sich aber in seiner Vorstellung zu eng begrenzt, sucht mit hoher Wahrscheinlichkeit gerade in Metropolregionen sehr lange nach dem geeigneten Zuhause.
Dabei werden Sie vielleicht auch glücklich, wenn Sie nicht im großzügigen Einfamilienhaus mit Wintergarten landen, sondern in der Eigentumswohnung mit Dachterrasse. Je weniger Sie sich bei der Haussuche in Ihre eigene Vorstellung verbeißen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie zügig ein Haus finden.
Tipp 2: Haus finden – aber nicht im Szeneviertel
Auch wenn es wehtut: Verabschieden Sie sich bei der Haussuche von der Idee, eine Immobilie im Szeneviertel zu finden. Gemeinden, die 20 oder 30 km weiter weg liegen, klingen zwar oft nicht so glamourös. Dafür finden Sie hier meist günstigere Immobilien. Achten Sie bei der Haussuche auf eine für Sie akzeptable Infrastruktur, vor allem auf die Anbindung des öffentlichen Nahverkehrs, von Schulen, Ärzten und Einkaufsmöglichkeiten.
Tipp 3: Immobilie finden übers Internet — Auf verschiedenen Immobilienbörsen suchen
Viele Hausbesitzer haben in den vergangenen Jahren ihre Traumimmobilie über das Internet gefunden. Dabei lohnt es sich, breit gestreut zu suchen. Richten Sie sich Suchagenten bei allen großen Immobilienbörsen ein. Diese versorgen Sie automatisch per E-Mail mit neuen Immobilienangeboten in der favorisierten Gegend. Wer nicht mit Angeboten überschwemmt werden möchte, richtet sich für die Haussuche eine eigene E-Mail-Adresse ein, die sich nach dem Immobilienkauf wieder löschen lässt.
Makler verfügen stets über einen eigenen Interessentenpool und inserieren nur solche Objekte in Online-Immobilienbörsen, die sie vorher nicht auf direktem Weg losgeworden sind. Somit spiegeln die Immobilienbörsen den Angebotsmarkt niemals vollständig wider.
Tipp 4: Haus finden mit mehreren Maklern
Je näher Sie bei Ihrer Haussuche an die allseits beliebten Gebiete heranrücken, desto wahrscheinlicher werden sie nur mit einem Makler eine Immobilie finden. Dafür zahlen Sie eine Maklerprovision.
Sinnvoll ist es auch mehrere Makler zu engagieren. Denn jeder Makler hat einen Pool an Immobilien, den er vermittelt. Hat Ihr Makler eine neue Immobilie im Portfolio, wird diese zunächst dem eigenen Kundenstamm angeboten. Erst danach landet Sie auf einer der einschlägigen Immobilienplattformen. Wenn Sie also mehrere Makler engagieren, vergrößern Sie die Auswahl an potenziellen Immobilien, die für Sie infrage kommt.
Wenn Sie mehrere Makler beauftragen wollen, sollten Sie das klar kommunizieren und keine Exklusivverträge mit ihnen abschließen. Sonst dürfen Sie nicht mit mehreren Maklern zusammenarbeiten. Sogenannte allgemeine Maklerverträge binden Sie nicht an einen Makler. Die Makler sind in diesem Fall jedoch nicht verpflichtet, das Geschäft erfolgreich abzuwickeln.
Solange die Makler keine Immobilie für Sie finden, entstehen keine Gebühren. Erst wenn es zum Abschluss eines Kaufvertrags kommt, hat der Makler Anspruch auf seine Vergütung.
Tipp 5: Gute Chancen durch Privatannoncen — über Kleinanzeigen passendes Haus finden
Privatanbieter inserieren ihre Immobilienofferten gern bei Kleinanzeigenportalen wie beispielsweise eBay. Richten Sie sich also auch hierfür einen Zugang ein und behalten Sie die Angebote im Blick. Die ältere Generation bevorzugt Inserate in Wochenzeitungen. Sie schaltet deshalb eher eine Zeitungsanzeige, um Käufer für ihr Haus zu finden. Ein Blick in die Zeitung kann sich also lohnen.
Der Dr. Klein Berater Ringo Hellwig gibt im Podcast Tipps, wie Sie sich erfolgreich gegen die harte Konkurrenz ums Traumhaus durchsetzen.
Tipp 6: Die eigene Haussuche inserieren
Eigene Inserate sind ebenfalls ein geeignetes Mittel, um die Aufmerksamkeit von Verkäufern und Maklern auf Ihre Haussuche zu lenken. Es gibt dabei mehrere Möglichkeiten, die eigene Annonce zu verteilen.
- Aushänge in Supermärkten
- Online-Wohnbörsen
- Wochenzeitungen
- Zettel im Briefkasten
Platzieren Sie Ihre Annonce dort, wo Sie das neue Haus finden möchten und wo sie auch gesehen wird. Mit der eigenen, zu Fuß verteilten Postwurfsendung erreichen Sie unter Umständen ebenfalls eine ganze Menge verkaufswilliger Menschen, die vielleicht nur noch einen kleinen Anstoß brauchen.
Je persönlicher, authentischer und ansprechender Ihre Anzeige inhaltlich und optisch gestaltet ist, desto besser. Natürlich können Sie für einen erfolgreichen Tipp auch eine Belohnung wie Geld, einen Kasten Bier oder einen Kuchen in Aussicht stellen.
Tipp 7: Haus finden über Kontakte
Erzählen Sie anderen Menschen, dass Sie auf Haussuche sind! Viele Immobilien finden Sie gar nicht auf dem freien Markt, weil Sie unter der Hand vermittelt werden. Überlegen Sie sich, wen sie dazu alles ansprechen können:
- Familie
- Freunde
- Bekannte
- Im Sportverein oder anderen Vereinen
- Bei der Arbeit
Tipp 8: Vor Ort spazieren gehen
Machen Sie einen Spaziergang in der Gegend, in der Sie eine Immobilie finden wollen. Halten Sie dabei nach Häusern Ausschau, die verlassen wirken oder bei denen der Garten schon länger nicht gepflegt wurde. Falls niemand mehr im Haus wohnt, können Sie die Nachbarn fragen, wer der Eigentümer ist und so einen Kontakt herstellen.
Gehen Sie dabei aber nicht zu penetrant vor! Am Wochenende und nachmittags ist tendenziell ein ganz guter Zeitpunkt. Dann widmen sich im Frühjahr und im Sommer viele Hausbesitzer der Gartenarbeit und sind in ihren Vorgärten anzutreffen. Das erfordert etwas Mut und Fingerspitzengefühl, aber das Engagement wird mit wertvollen Informationen für die Haussuche belohnt.
Zusätzlich können Sie in Briefkästen Flugblätter verteilen, auf denen Sie sich kurz vorstellen und Interesse für das jeweilige Haus bekunden. Vielleicht überlegen die Eigentümer zu verkaufen, haben aber noch keine konkreten Schritte eingeleitet. Dann wären Sie die erste Person, die für einen Verkauf infrage käme.
Haussuche: Wie bereiten Sie sich am besten vor?
Bevor Sie sich auf den Hausmarkt stürzen, sollten Sie klären, wie viel Haus Sie sich leisten können. Viele Interessenten machen den Fehler, sich Immobilien anzusehen, bevor sie wissen, was sie sich eigentlich leisten können. Lassen Sie sich im Vorfeld beraten, um herauszufinden, was Ihr Budget ist. Im ersten Schritt wird Ihre finanzielle Situation betrachtet, indem sie eine fundierte Haushaltsrechnung aufstellen und auf diese Weise Ihr mögliches Budget ermitteln. Einen ersten groben Überblick über Ihre finanziellen Möglichkeiten bietet Ihnen auch unser Budgetrechner.
So können Sie bei der Haussuche dem Verkäufer Ihrer Traumimmobilie direkt nach der ersten Besichtigung ein Angebot machen. Zudem kennen Sie Ihre finanziellen Grenzen dann ganz genau und wissen, welche Sie besser nicht überschreiten sollten.
Setzen Sie sich eine persönliche Obergrenze für den Kaufpreis. Fragen Sie sich „Wie viel möchte ich für die Immobilie ausgeben und welche monatliche Rate kann ich mir leisten?“ So verlieren Sie nicht den Bezug zu Ihren finanziellen Möglichkeiten. Die monatliche Rate sollte so gewählt werden, dass Urlaub oder Freizeitgestaltungen weiterhin möglich sind.
Spezialistin für Baufinanzierung, Sandra Lieder, gibt noch den Tipp, vor allem den eigenen, finanziellen Vorstellungen treu zu bleiben. "Es geht nicht nur darum, wie viel gibt mir die Bank, sondern auch darum, was will ich mir leisten? Wenn man sich selbst sagt, ich möchte nicht mehr als 400.000 Euro für meine Traumimmobilie ausgeben, dann sollte man diese Grenze auch klar setzen und ganz bewusst nicht überschreiten. Also wirklich hinterfragen: Ab wann tut es mir weh? Und zwar nicht nur bezüglich des Kaufpreises, sondern auch bezüglich der monatlichen Rate. Wenn ich mir vornehme, ich will maximal 400.000 Euro zahlen, muss dafür aber eine Monatsrate von 1.600 oder 1.700 Euro stemmen, und die ist mir eigentlich viel zu hoch, dann macht es Sinn, auch den maximalen Kaufpreis nach unten zu setzen.
Haus finden und Kaufpreis prüfen
Die Nachfrage in Ballungsgebieten ist weiterhin hoch. Dementsprechend wollen viele Verkäufer weiterhin hohe Preise für Ihre Immobilien abrufen. Beachten Sie deshalb diese Tipps, damit Sie nicht zu viel für Ihre Immobilie bezahlen.
Achten Sie auf einen realistischen Wert der Immobilie
Der Kaufpreis sollte dem Wert der Immobilie entsprechen. In manchen Regionen sind die Kaufpreise aufgrund der hohen Nachfrage in den vergangenen Jahren so stark gestiegen, dass sie dem realen Wert der Immobilie nicht mehr entsprechen. Schauen Sie sich deshalb die Bodenrichtwerte in ihrer Wunschgegend an und vergleichen Sie diese mit dem Kaufpreis. Stellen Sie dann eine Diskrepanz von 100.000 € oder 200.000 € fest, wird es schwierig sein, eine Bank zu finden, die ein solche überteuertes Objekt finanziert.
Schauen Sie sich deshalb auch die Preise in der näheren Umgebung oder dem benachbarten Viertel an. Vielleicht sind die Kaufpreise dort günstiger und Sie können eine passende Immobilie finden.
Nicht in einen Bieter-Wettbewerb den Bezug zu den Preisen verlieren
Insbesondere in beliebten Vierteln greifen Verkäufer gerne zum Bieterverfahren. Lassen Sie sich dadurch nicht unter Druck setzen. Denn gerne lassen sich Interessenten dabei verleiten, viel mehr zu bieten, als Sie sich leisten können, um sich die Immobilie zu sichern. Dadurch kann es sein, dass Sie einen Preis zahlen, der weit über dem realen Wert der Immobilie liegt und den Sie auch nur mit einer hohen monatlichen Belastung finanzieren können. Halten Sie sich deshalb an Ihr Budget und bieten nicht mehr, als Sie sich eigentlich leisten können.
Spezialistin für Baufinanzierung, Sandra Lieder, rät: "Nehmen Sie nicht jeden Preis an, der aufgerufen wird. Gerade im Eigenheimkauf-Szene-Kiez kommt es oft zum ebay-Effekt. Dort schaukeln sich die Käufer gegenseitig hoch und überbieten sich. Jeder meint, genau dort seine Traumimmobilie gefunden zu haben, verliert ein Stück weit den Bezug zu den Preisen und sagt sich: Ach, auf 10.000 Euro mehr oder weniger kommt es jetzt auch nicht mehr an. Aber am Ende des Tages sind es nicht nur 10.000, sondern 20.000, 30.000 oder sogar 150.000 Euro, die man bereit ist mehr zu zahlen, die aber die Immobilie langfristig vom Wert her gar nicht hergibt."
Mit Checkliste Immobilie finden
Um Ihnen den Überblick zu erleichtern, haben wir eine Checkliste erstellt, die Sie ausdrucken und an den Kühlschrank hängen können. So vergegenwärtigen Sie sich stets die einzelnen Punkte, die ansonsten im Eifer des Gefechts gern in Vergessenheit geraten.
Checkliste: Unsere Tipps zur Haussuche
Tipp zur Hausbesichtigung
Wenn Sie bei der Haussuche fündig geworden sind, sollten Sie auch den Zustand des Objekts prüfen. Bitten Sie dazu vor dem Kauf um einen zweiten Termin, um die Immobilie mit einem Immobiliengutachter zu begehen. Dieser kann Ihnen erklären, wie hoch der Sanierungsbedarf ist und ob es schwerwiegende Schäden am Haus gibt. Die Kosten für eine solche Begleitung liegen meist bei 400 € bis 500 €. Danach wissen Sie genau, ob der Kaufpreis angemessen ist oder ob Sie lieber die Finger von der Immobilie lassen sollten.
So geht es nach der Haussuche weiter
Nach der Haussuche ist vor dem Hauskauf: Haben Sie die Haussuche erfolgreich abgeschlossen, steht der Kauf bevor. Dafür sollten Sie sich in jedem Fall viel Zeit nehmen und das potenzielle neue Eigenheim auf Herz und Nieren prüfen. Haben Sie sich dann für eine Immobilie entschieden, helfen Ihnen unsere 10 Hauskauf Tipps bei der weiteren Vorgehensweise.
