Ob Sie trotz Schulden ein Haus kaufen können, hängt davon ab, wie gut Ihre finanzielle Situation sonst so ist. Prinzipiell ist ein parallel laufender Ratenkredit meistens kein Problem. Stehen Sie allerdings kurz vor oder mitten in der Privatinsolvenz werden Sie vermutlich keine Baufinanzierung für ein Haus bekommen.
Das Leben ist nicht zu 100 Prozent planbar. Es kann immer zu unvorhergesehenen Situationen kommen, in denen man sich Geld leihen muss. Das kann ein neues Auto, ein Ratenkredit für die Einrichtung eines Kinderzimmers, Studienschulden durch BAföG oder auch ein plötzlicher Pflegefall in der Familie sein. Mit jedem Kredit, den Sie aufnehmen, machen Sie Schulden.
Wollen Sie trotz solcher Schulden ein Haus kaufen, ist das sicherlich nicht die beste Ausgangssituation für eine Baufinanzierung, sie ist aber auch nicht unmöglich. Ist Ihre Kreditwürdigkeit für den Hauskredit ausreichend und haben Sie eine positive SCHUFA, sollte einem Hauskauf nichts im Wege stehen. Das bedeutet, Sie sollten in diesem Fall über ein sicheres und hohes Einkommen verfügen, bestenfalls die Finanzierung zu zweit abschließen und ausreichend Eigenkapital mitbringen.
Sind Sie allerdings hoch verschuldet oder stehen sogar vor der Privatinsolvenz, können Sie zwar ein Haus kaufen, jedoch werden Sie aller Wahrscheinlichkeit keine Bank finden, die dieses Vorhaben mit Ihnen finanziert. Denn oftmals deutet eine hohe Verschuldung daraufhin, dass diese Personen kein gutes Gespür für ihre Finanzen haben und somit Risikokunden für Kreditgeschäfte sind.
Banken möchten, dass Sie Ihre Baufinanzierung ohne Probleme zurückzahlen können. Eine Faustregel besagt, dass die monatliche Rate für einen Immobilienkredit nicht mehr als 35 Prozent Ihres Haushaltsnettoeinkommens ausmachen sollte. Denn so ist gewährleistet, dass Sie sich neben der Rate auch noch die Wohnnebenkosten, Lebensmittel, Kleidung und Freizeitspaß leisten können.
Haben Sie nun schon eine Rate für einen Kredit zu bezahlen, geht diese Rate von den 35 Prozent ab. Der Spielraum für die Baufinanzierung ist somit geringer. Und das heißt wiederum, dass Sie vermutlich mit einem geringeren Beleihungsauslauf rechnen müssen – Sie also weniger Darlehen bekommen, als Sie vielleicht tatsächlich bräuchten. Diese Differenz muss aus Ihrem Eigenkapital finanziert werden. Da Schulden ein Risiko für Banken darstellen, kann es zudem sein, dass Sie mit höheren Zinsen rechnen müssen. So gleichen Banken Risiken nämlich aus.
Schulden sind alles in allem ungünstig, wenn Sie ein Haus kaufen wollen. Sie machen die Finanzierung teurer und senken die maximale Darlehenshöhe. Je nachdem um was für Schulden es sich handelt, kann man diese vielleicht mit umschulden. Bei sehr hohen Schulden bekommen Sie vielleicht sogar überhaupt keine Finanzierung. Doch da es nicht „die einen Schulden“ gibt und jede Situation immer individuell betrachtet werden muss, sollten Sie sich an einen Spezialisten für Baufinanzierung wenden. Er wird Ihre finanziellen Voraussetzungen prüfen und gemeinsam mit Ihnen nach der geeigneten Lösung suchen.
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