Baustellen sind unfallträchtig – und als Bauherr haften Sie für alles, was dort passiert. Mit einer Bauherrenhaftpflicht können Sie in der Bauphase zumindest diesbezüglich entspannen. Was es dabei zu beachten gibt, lesen Sie in diesem Artikel.
Baustellen sind unfallträchtig – und als Bauherr haften Sie für alles, was dort passiert. Mit einer Bauherrenhaftpflicht können Sie in der Bauphase zumindest diesbezüglich entspannen. Was es dabei zu beachten gibt, lesen Sie in diesem Artikel.
Bauherrenhaftpflicht abschließen und entspannt durchatmen.
Eine Bauherrenhaftpflichtversicherung schützt Sie vor den Kosten, die durch Sach- und Personenschäden auf und wegen Ihrer Baustelle entstehen können. Denn als Bauherr haben Sie viele Pflichten und Verantwortungen, die es abzusichern gilt. Dazu gehören:
Auch die Beauftragung von Architekten, Bauunternehmen oder sonstigen Handwerkern entbindet Sie nicht von Ihrer Haftung. Kommt eine Person zu Schaden, weil Sie zum Beispiel aufliegen gebliebenem Bauschutt ausrutscht, werden Sie als Bauherr zur Verantwortung gezogen. Als solcher haften Sie in unbegrenzter Höhe mit Ihrem Privatvermögen für entstandene Schäden. Das können bei schwerwiegenden Unfallverletzungen mehrere hunderttausend Euro Schmerzensgeld und Ausgleichszahlungen sein. Die Bauherrenhaftpflichtversicherung schützt Sie vor den finanziellen Folgen und wehrt ungerechtfertigte Schadenersatzansprüche notfalls auch gerichtlich für Sie ab.
Prinzipiell können Sie mit rund einem Tausendstel der Bausumme rechnen. Für ein Bauvorhaben in Höhe von 250.000 € zahlen Sie in etwa einen Versicherungsbeitrag von einmalig 250 € für die Bauherrenhaftpflicht. Wie hoch genau die Kosten für Ihre Bauherrenhaftpflicht ist, richtet sich nach mehreren Faktoren. Unter anderem beeinflussen die Deckungssumme, eine Selbstbeteiligung und die Bausumme sowie die Bauweise Ihres Eigenheims die Höhe des Versicherungsbeitrags.
So ist der Versicherungsbeitrag beispielsweise höher, wenn Sie Ihr Haus selber bauen. Denn erfahrungsgemäß verunfallen mehr Menschen auf Baustellen, bei denen die Bauherren selbst Hand anlegen. Die Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen sowie die langjährige Erfahrung professioneller Bauunternehmen sorgen für mehr Sicherheit und weniger Unfälle auf Baustellen. Sie zahlen also weniger für die Bauherrenhaftpflicht, wenn Sie ein Bauunternehmen beauftragen. Bei teuren Bauvorhaben ist die Versicherungssumme automatisch höher als bei günstigen. Parallel dazu steigt oder fällt die Höhe des Versicherungsbeitrags.
Bei einer Bauherrenhaftpflicht wird eine Deckungssumme von mindestens 3 Millionen € für Personen-, Vermögens- und Sachschäden empfohlen. Entstehen Schäden, die die Deckungssumme überschreiten, muss der Bauherr die Differenz privat zahlen. Daher empfehlen wir, eine höhere Deckungssumme von mindestens 5 Millionen € anzusetzen.
Die Bauherrenhaftpflicht kommt für Schäden auf, die im Pflichtenbereich eines Bauherrn liegen. Dazu gehören:
Zudem deckt eine Bauherrenhaftpflichtversicherung auch folgende Schäden ab:
Kaufen Sie ein Haus von einem Bauträger, brauchen Sie für dieses Bauvorhaben keine eigene Bauherrenhaftpflicht. Der Umfang einer Bauträgerleistung schließt auch sämtliche Versicherungen ein. Dennoch sollten Sie immer einen genauen Blick in die Vertragsunterlagen werfen.
Tragen Geschädigte ungerechtfertigte Schadensersatzansprüche an Sie heran, wehrt die Bauherrenhaftpflichtversicherung diese – notfalls auch gerichtlich – für Sie ab. Hierfür prüft sie die Rechtslage und durchsucht sämtliche Bauunterlagen, um sicher zu sein, dass der Schadensersatzanspruch auch wirklich gerechtfertigt ist.
Bauvorhaben auf Ihrem eigenen Grundstück sind in der Regel in Ihrer Privathaftpflicht bis 50.000 € mitversichert. Informieren Sie sich dazu einfach bei Ihrer Versicherungsgesellschaft.
Es gibt verschiedene Situationen, in denen eine Bauherrenversicherung nicht zahlt:
Eine Bauherrenhaftpflicht schließen Sie noch vor Baubeginn ab, denn sobald der Architekt oder die Baufirma die Planung aufnehmen, haften Sie für Schäden.
Die Versicherung endet mit dem Abschluss der Bauarbeiten oder spätestens 2 Jahre nach Versicherungsbeginn. Der Vertrag läuft dann automatisch aus, ohne dass Sie ihn kündigen müssen. Für Ihre Bauherrenhaftpflicht leisten Sie nur einen einmaligen Beitrag.
Der Unterschied zwischen Bauherrenhaftpflicht und Privathaftpflicht liegt vor allem in der versicherten Bausumme und der Deckungssumme. Wollen Sie beispielsweise einen Anbau an Ihrem Haus errichten, kann es durchaus sein, dass Ihre Privathaftpflicht vom Versicherungsumfang her vollkommen ausreicht. Ein Neubau, der im Schnitt rund 200.000 € kostet, ist mit einer bloßen Privathaftpflicht in den meisten Fällen unterversichert und das kann im schlimmsten Fall den finanziellen Ruin des Bauherrn nach sich ziehen.
Zwar sind Bauvorhaben in einigen Privathaftpflichtversicherungen eingeschlossen, doch meistens ist die versicherte Bausumme mit beispielsweise 100.000 € zu niedrig. Dennoch lohnt sich ein Blick in die Versicherungsbedingungen Ihrer Privathaftpflicht – vielleicht benötigen Sie gar keine gesonderte Bauherrenhaftpflicht.
Die Bauherrenhaftpflichtversicherung und die Bauleistungsversicherung stehen in einem ähnlichen Verhältnis zueinander wie die Kfz-Versicherung und die Kaskoversicherung. Die Bauherrenhaftpflicht sichert Sie als Bauherren gegen die Schadensersatzansprüche Dritter ab, während die Bauleistungsversicherung in der Bauphase für Schäden an Ihrem Bau aufkommt. Sie greift also zum Beispiel bei Vandalismus, bei Folgeschäden durch Konstruktions- oder Materialfehler oder bei Schäden, die durch höhere Gewalt und Elementarereignisse verursacht wurden.
Sie übernehmen in einem Schadenfall die Haftung als Bauherr. Beachten Sie deshalb die folgenden Punkte für eine optimale Versicherungsleistung:
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