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So planen Sie Ihre Elektroinstallation richtig

Elektroinstallation planen
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Florian Unterfrauner
3 Min.
22.03.2023
Das Wichtigste in Kürze
  • Planen Sie einen Stromkreislauf pro Raum, insbesondere wenn dort viele Stromfresser stehen.
  • Für die Elektroinstallation werden etwa 4 - 5 % der Baukosten eines Gebäudes fällig.
  • Planen Sie ausreichend Steckdosen ein.

Elektroinstallation planen: Lampen, Steckdosen & Co. richtig platzieren

Neben der Heizungsanlage spielt auch die Planung der Elektroinstallation eine wichtige Rolle bei der Vorbereitung des Hausbaus. Diese nehmen Sie am besten mit einem Experten auf dem Gebiet der Elektrik - beispielsweise einem Elektroplaner oder einem Elektrofachbetrieb - vor. Denn: Vergessen Sie etwas oder planen nicht ausreichend Anschlüsse ein, müssen Sie diese später aufwendig nachrüsten. Das kostet bis zu fünf Mal so viel Geld, wie wenn Sie die Anschlüsse im Zuge der Elektroinstallation einbauen lassen. Aber was zählt eigentlich alles zur elektrischen Ausstattung eines Privathausaltes?

Steckdosen, Lampenanschlüsse, Lichtschalter, Internetanschluss – sie alle müssen während der Innenausbauphase installiert werden, um ein normalen Wohnkomfort zu ermöglichen. Wenn Sie die Elektroinstallation planen, legen Sie unter anderem die Anzahl der Steckdosen fest, die im gesamten Haus verbaut werden sollen. Ideal ist mindestens eine Doppelsteckdose pro Wand, um die Räume später flexibel einrichten und bei Bedarf umstellen zu können. Geizen Sie hingegen bei der Anzahl der Steckdosen, kann sich das später rächen. Dann müssen Verlängerungskabel herhalten, um die Nachttischlampe, den Computerbildschirm oder den Fernseher mit Strom zu versorgen.

Gleichzeitig legen Sie bei der Elektroplanung auch die Anzahl und Platzierung der Leuchtanschlüsse, Fernseh- und Kommunikationsanschlüsse, Platzierung des Stromkastens sowie Anzahl der Stromkreise fest.

Genügend Stromkreisläufe für eine funktionierende Stromversorgung

Über Stromkreisläufe zu grübeln, mag viele Laien überfordern. Dennoch ist auch das ein wichtiger Aspekt, der in die Elektroplanung mit einfließen sollte. Denn nur wenn ausreichend Stromkreisläufe zur Verfügung stehen, die unabhängig voneinander funktionieren, können Sie Stromausfälle oder Kurzschlüsse aufgrund von Überlastung vermeiden. Das kann passieren, wenn Sie in der Küche das nagelneue Mikrowellengerät einweihen wollen, im Ofen gleichzeitig der Sonntagsbraten gart und der Wasserkocher fröhlich vor sich hin sprudelt. Sie alle ziehen Strom aus einem Kreislauf. Wenn dieser zu wenig Strom führt, um alle aktiven Geräte mit der erforderlichen Wattzahl zu versorgen, ist er überlastet – er reagiert, indem er die Sicherung raushaut und den Betrieb einstellt.

Experten raten dazu, einen Stromkreislauf pro Raum anzulegen; bei einem Neubau von über 125 Quadratmetern jedoch mindestens sieben im gesamten Gebäude. Insbesondere in der Küche, in der viele Stromfresser an einem Kreislauf angeschlossen sind, muss dieser ausreichend Strom zur Verfügung haben.

Wenn Sie die Elektroinstallation planen, achten Sie am besten darauf, dass der Zählerschrank ein sogenanntes „Kommunikationsfeld“ aufweist. Damit ist Ihre Haustechnik fähig, sich dem technischen Fortschritt problemlos anzupassen.

Wie viele Steckdosen sind beim Neubau sinnvoll?

Neben den Stromkreisläufen stellt sich natürlich beim Neubau auch die Frage nach der Anzahl der Steckdosen pro Zimmer. Zu wenig Steckdosen sind dabei vermutlich ähnlich ärgerlich wie zu viele. Daher geben wir Ihnen gern eine grobe Einschätzung, wie viele Steckdosen Sie bei der Elektroinstallation pro Zimmer planen sollten.

Flur2 Steckdosen normal, 1 Telefon/ Internet
Gästebad1 Steckdose
Wirtschaftsraum2 Steckdosen normal, 1 Waschmaschine, ggf. 1 Trockner
Küche8 Steckdosen normal, 1 Kühlschrank, 1 Herd, 1 Spülmaschine, 1 Abzugshaube
Wohnzimmer6 Steckdosen normal, 1 Sattelitenempfang
Flur Obergeschoss1 Steckdose normal
Schlafzimmer4 Steckdosen normal
Kinderzimmer4 Steckdosen normal
Arbeitszimmer / zweites Kinderzimmer4 Steckdosen normal
Duschbad2 Steckdosen normal

Somit kommen wir für unser Beispielhaus auf insgesamt 34 normale Steckdosen, die sowohl einzeln als auch als Mehrfachsteckdose angebracht werden können, sowie fünf separate Steckdosen für Elektrogeräte und zwei spezielle Steckdosen für den Internet- und den Fernsehanschluss. Das macht rund 41 Steckdosen für ein Einfamilienhaus. Je nach individuellen Wünschen sind der Anzahl der Steckdosen bei der Elektroinstallation im Neubau aber kaum Grenzen gesetzt.

Was kostet eine Steckdose?

Eine ganz normale Steckdose kostet rund 20 bis 25 Euro pro Stück. In diesem Preis ist bereits die Verlegung der Leitung zur Steckdose enthalten. Wollen Sie eine spezielle Steckdose, die beispielsweise in Ihr Smart-Home-System eingebettet ist, erhöht sich der Preis unter Umständen.

Achten Sie bei der Anzahl der Steckdosen jedoch auch darauf, nicht zu viele Steckdosen zu verbauen. Fragen Sie sich vorher ganz genau, wie viele Steckdosen bei Ihrer Elektroinstallation wirklich sinnvoll sind und wo sich vielleicht im Nachhinein auch eine Steckdosenleiste anbietet.

Was kostet die Elektroinstallation beim Neubau?

Für die Elektroinstallation werden etwa vier bis fünf Prozent der Baukosten eines Gebäudes fällig. Kostet dieses 380.000 Euro, sollten Sie daher 15.000 bis 19.000 Euro für die Elektroinstallation bei der Festsetzung der Baufinanzierung kalkulieren. Wählen Sie bei der elektrischen Ausstattung die Luxus-Variante, kann es durchaus noch teurer werden. Ebenso wie bei der Heizungsinstallation können Sie auch bei der Finanzierung der Elektroinstallation Fördermittel der BAFA und ein KfW-Darlehen bei in Anspruch nehmen.

Einige elektrische Ausstattungen benötigt jeder Haushalt, andere sind purer Luxus. Fachleute unterscheiden hier zwischen der Mindestausstattung gemäß DIN 18015 sowie der Standard- und der Komfortausstattung jeweils nach den Richtlinien RAL-RG678. Je höher das Ausstattungsniveau klettert, desto mehr Steckdosen, Stromkreise, Lampen- und Kommunikationsanschlüsse erhält Ihr Neubau. Die drei Ausstattungsniveaus können Sie noch um ein Ausstattungs-„plus“ erweitern. Dadurch wird das Gebäude mit BUS-Leitungen für die Übertragung von digitalen Signalen ausgerüstet, die für spezielle Haustechnik wie Raumtemperaturregelung notwendig sind. Eine grobe Übersicht über die unterschiedlichen Elektroausstattungsniveaus:

 Mindestausstattung (1-Stern-Ausstattung)Standardausstattung (Zwei-Sterne-Ausstattung)Komfortausstattung (Drei-Sterne-Ausstattung)
Geeignet für Wohnfläche in Quadratmeternbis 100bis 180ab 180
Stromkreisverteiler2-reihig3-reihig4-reihig
GebäudekommunikationGegensprechanlage, Klingel, TüröffnerGegensprechanlage mit mehreren in der Wohnung verteilten Sprechstellen, Klingel, TüröffnerGegensprechanlage mit mehreren in der Wohnung verteilten Sprechstellen, Klingel, Türöffner, Gefahrenmeldeanlage, Videoanlage
GerätestromkreiseElektroherd, Warmwasser- sowie Mikrowellengerät, Geschirrspül- und Waschmaschine, WäschetrocknerElektroherd und Backofen, Warmwasser- sowie Mikrowellengerät, Geschirrspül- und Waschmaschine, Wäschetrockner, BügelstationElektroherd und Backofen, Warmwasser- sowie Mikrowellengerät, Geschirrspül- und Waschmaschine, Wäschetrockner, Bügelstation, Heizung Dampfgarer, Whirlpool, Sauna, Jalousie- bzw. Rollladenantriebe
Anzahl Steckdosen und Beleuchtungsanschlüsse in Schlaf- und WohnzimmerSteckdosen: Je nach Raumgröße 3-5 Beleuchtung: Je nach Raumgröße 1-2Steckdosen: Je nach Raumgröße 6-11 Beleuchtung: Je nach Raumgröße 2-3Steckdosen: Je nach Raumgröße 8-13 Beleuchtung: Je nach Raumgröße 3-4
Anzahl Steckdosen und Beleuchtungsanschlüsse in der KücheSteckdosen: 5 Beleuchtung: 2Steckdosen: 10 Beleuchtung: 3Steckdosen: 12 Beleuchtung: 3
Anzahl Steckdosen und Beleuchtungsanschlüsse im BadSteckdosen: 2 Beleuchtung: 2Steckdosen: 4 Beleuchtung: 3Steckdosen: 5 Beleuchtung: 3
TV-AnschlussJe nach Wohnfläche 2-5Je nach Wohnfläche 3-6Je nach Wohnfläche 4-7
Kostenanteil an Gesamtbaukostenca. 3%ca. 4%ca. 4,8%
Kosten 100%125%150%
Quelle: www.elektro-fachhandwerk.de

Einen erfahrenen und anerkannten Elektro-Fachbetrieb finden Sie, indem Sie bei der Elektroinnung Ihrer Region einen prüfenden Blick in die Handwerksrolle werfen. Hier sind die Fachbetriebe aufgelistet. Auch gute Referenzprojekte, Qualität des (schriftlich) unterbreiteten Angebots sowie Zertifikate sprechen für ein Betrieb.

Resümee: Gute Planung zahlt sich aus

Bei der Planung der Elektroinstallation lohnt sich ein vorausschauender Blick in die Zukunft. Immer mehr elektrische Geräte gewinnen Platz in unserem Alltag – doch diese benötigen eine zuverlässige Stromversorgung. Wenn Sie ausreichend Stromkreise und lieber eine Steckdose mehr als eine zu wenig bei der Elektroinstallation einplanen, schaffen Sie in Ihrem Haus bereits ausreichend Platz für die Geräte von morgen.

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