„Die beste Zeit ist jetzt“, meint Olga Magunia von Dr. Klein, wenn sie nach dem idealen Zeitpunkt zum Immobilienkauf gefragt wird. Warum sich aktuell der Erwerb von Wohneigentum lohnt.
Bauen soll unkomplizierter und günstiger werden. Mit diesem Ziel ist das „Gebäudetyp-E-Gesetz“ von der Bundesregierung beschlossen worden. Das E steht für „einfach“ oder „experimentell“. In der Praxis heißt das, dass Bauherren beim Gebäudetyp E auf die Einhaltung sogenannter Komfortstandards verzichten können, die für die Sicherheit des Gebäudes – also etwa Brandschutz oder Statik – nicht relevant sind. Dadurch sollen die Baukosten um bis zu 10 % reduziert, der Bauprozess beschleunigt und Innovationen gefördert werden. Olga Magunia, Spezialistin für Baufinanzierung bei Dr. Klein in Wittmund, empfiehlt daher Neubauinteressierten, das neue Konzept im Hinterkopf zu behalten, wenn das Gesetz in Kraft tritt: „Der Gebäudetyp E bietet die Möglichkeit, das Bauprojekt preiswerter und individueller zu gestalten.“ Zugleich mahnt die Spezialistin: „Die Qualität und Sicherheit des Gebäudes darf dabei aber nicht aus den Augen verloren werden.“
Wer sich für Neubauten zunächst nicht zur Eigennutzung, sondern als Kapitalanlage interessiert, für den oder die hält das Wachstumschancengesetz spannende Neuerungen bereit. Das Gesetz soll Investitionen fördern und Bürokratie abbauen – auch im Immobiliensektor. Es ermöglicht eine „degressive Abschreibung“ für Neubauprojekte, wodurch die Steuerlast der Kaufenden sinkt. Allerdings nur, wenn die Immobilie vermietet und nicht selbst genutzt wird. Zu kompliziert oder doch chancenreich? „Es lohnt sich, mit professioneller Beratung zu prüfen, ob man von einer Abschreibung profitieren kann – denn das ist häufiger der Fall, als gedacht,“ meint Olga Magunia. Zum Beispiel könne es für jüngere Leute attraktiv sein, eine Neubauimmobilie als Altersvorsorge zu kaufen und erstmal zu vermieten, um die steuerlichen Vorteile der degressiven Abschreibung zu nutzen. Im Alter ließe sich dann Eigenbedarf anmelden, um selbst einzuziehen. Aber auch der Anreiz zum späteren Weiterverkauf ist groß, da die Rendite aufgrund der Steuervergünstigungen steigt. Sind die Kosten schneller abgeschrieben, kann auch frühzeitiger wieder in neue Immobilien investiert werden.
Auch bei den Bestandsimmobilien kann das Jahr 2025 für positive Bewegung sorgen – mit einem Vorteil, der erst auf den zweiten Blick sichtbar wird: Seit dem 1. Januar 2025 greift die Erhöhung der CO₂-Steuer von 45 auf 55 € pro Tonne CO₂. Dies führt zu höheren Heizkosten für Immobilien, die mit fossilen Brennstoffen wie Öl oder Gas beheizt werden. Zunächst kein Pluspunkt, sondern eine zusätzliche finanzielle Belastung für alle, die zur Miete wohnen oder im Eigentum leben. Aber des einen Nachteil könnte des anderen Vorteil werden, weiß Olga Magunia: „Durch die CO₂-Preis-Erhöhung können unsanierte Immobilien unattraktiver werden und günstiger auf den Markt kommen. Hier gibt es Verhandlungsspielraum. Für Kaufinteressierte, die sich eine Sanierung zutrauen, könnte dies das Schnäppchenpotenzial bei Altbauten erhöhen.“