Lübeck, 17. August 2022. Inflation und Rezessionsrisiken, Ukraine-Krieg und Energiekrise: Die momentan unsicheren Zeiten lassen nicht nur die Finanzierungszinsen steigen. Banken passen zum Teil auch ihre Bedingungen bei der Kreditvergabe an. Maik Korpjuhn, Spezialist für Baufinanzierung bei Dr. Klein in Lübeck, erläutert, was das genau bedeutet.
Maik Korpjuhn: "Ja, das sehe ich so. Banken passen ihre Kriterien, nach denen sie ihre Kredite vergeben, gerade an. Wobei man sagen muss: Das tun sie immer wieder. Zu Beginn der Corona-Pandemie zum Beispiel sind sie sehr viel konservativer geworden, haben bestimmte Branchen ausgeschlossen und das Kurzarbeitergeld nicht angerechnet. Letztes Jahr hat sich das dann wieder normalisiert. Seitdem in diesem Jahr die Inflationsraten so in die Höhe geschnellt sind und mit verschiedenen Krisenherden die Aussichten unsicher werden, reagieren einige Kreditinstitute wieder und werden vorsichtiger – oder auch: strenger. So heben sie die Lebenshaltungskosten an und erwarten bei der Haushaltsrechnung einen höheren Puffer. Außerdem prüfen sie die Immobilie selbst sehr viel kritischer als früher."
Maik Korpjuhn: "Mehr Eigenkapital ist im Moment eigentlich nicht gefordert, eine saubere, klare Bonität hilft zurzeit mehr: Banken haben lieber Kunden mit einem hohen regelmäßigen Einkommen in einer zukunftssicheren Branche und überschaubaren Ausgaben, als Kunden, die mehr Eigenkapital einbringen, sich die monatliche Rate aber nur knapp leisten können. Nach wie vor ist es also möglich, den gesamten Kaufpreis zu finanzieren, da hat sich nichts geändert. Aber: Wenn wenig Eigenkapital vorhanden ist, erwarten Banken zum Teil eine höhere Tilgung – statt früher beispielsweise 2 Prozent muss dann die Anfangstilgung 3 Prozent betragen. Damit kommen die Kreditnehmer zwar schnell von den hohen Darlehensbeträgen runter – gleichzeitig steigt aber auch die Monatsrate."
Maik Korpjuhn: "Bei der Bewertung des Hauses oder der Wohnung sind Banken definitiv strenger geworden, weil nicht sicher ist, in welche Richtung sich der Markt bewegt und ob die Preise in Zukunft nicht vielleicht zurückgehen. Wo sie früher davon ausgehen konnten, dass der Wert der Immobilie um mindestens 2 Prozent im Jahr steigt – und zwar fast egal in welcher Lage –, sind jetzt stagnierende oder auch sinkende Preise ein reales Szenario. Für Käufer und auch für die Bank wäre es absolut unglücklich, wenn nach der Zinsbindung, also beispielsweise nach 10 Jahren, der Immobilienwert unter der Darlehenshöhe liegt. Der Kunde hat ein hohes Zinsänderungsrisiko und muss eventuell mit einer höheren Monatsrate rechnen. Und für die Bank ist die Gefahr, dass ihre Kunden den Kredit nicht mehr stemmen können, hoch. Deshalb achtet sie sehr kritisch darauf, dass die Immobilie auch langfristig ihr Geld wert ist. Eine Top-Lage und ein sehr guter Zustand helfen."
Weitere Statements im Blog "Hausgemacht" von Dr. Klein, unter u.a. zu diesen Fragen:
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Die Dr. Klein Privatkunden AG ist einer der größten Finanzdienstleister Deutschlands und bereits seit 1954 am Markt etabliert. Mit mehr als 550 Beraterinnen und Beratern in deutschlandweit über 240 Büros hat das Unternehmen die meisten Standorte der Branche. Die Spezialisten von Dr. Klein beraten in den Bereichen Baufinanzierung, Versicherung und Ratenkredit.
Dr. Klein arbeitet mit über 600 Kredit- und Versicherungsinstituten zusammen und berät umfassend, anbieterneutral und kostenfrei. So erhalten die Kunden maßgeschneiderte Finanzierungen und günstige Konditionen. Dafür erhält das Unternehmen immer wieder Auszeichnungen, zuletzt zum elften Mal in Folge beim „Deutschen Fairness-Preis“. Dr. Klein ist eine 100%ige Tochter des an der Frankfurter Börse im MDAX gelisteten technologiebasierten Finanzdienstleisters Hypoport SE.