Wohin geht´s 2024 mit den Zinsen & Immobilienpreisen?

Wohin geht es 2024 mit den Zinsen & Immobilienpreisen?

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Die Bauzinsen haben sich 2023 tendenziell seitwärts bewegt. Warum eigentlich? Und setzt sich dieser Trend auch im ersten Halbjahr 2024 fort? Und wie sieht es mit den Immobilienpreisen aus? Diese und weitere Fragen beantwortet Michael Neumann, Zinsexperte und Vorstandvorsitzender von Dr. Klein, in der aktuellen Podcast-Folge.

Michael Neumann, Vorstandvorsitzender von Dr. Klein
Michael Neumann, Vorstandvorsitzender von Dr. Klein

Ich gehe davon aus, dass die Bauzinsen im ersten Halbjahr 2024 ihre Seitwärtsbewegung fortsetzen werden.

Michael Neumann, Vorstandvorsitzender von Dr. Klein

So erwartet er beispielspeise, dass der Zins für ein 10-jähriges Immobiliendarlehen im Schnitt bei rund 3,5 % liegen wird – also auf dem aktuellen Bauzinsniveau (Mitte Dezember 2023). Eine Zinsexplosion, wie wir sie in 2022 gesehen haben, wird es also sehr wahrscheinlich 2024 nicht geben.

Bestzins für 10-jährige Baudarlehen: 11/2021 bis 11/2023
Bestzins für 10-jährige Baudarlehen: 11/2021 bis 11/2023

Michael Neumann rechnet weiterhin damit, dass die Zinsentwicklung auch in der ersten Jahreshälfte 2024 schwanken wird. „Ich gehe davon aus, dass wir uns bei einer 10-jährigen Zinsfestschreibung in einem Korridor von 3 bis 4 Prozent bewegen. Dabei werden kleinere Ausschläge meines Erachtens eher nach unten als nach oben gehen.“

So hängt viel davon ab, wie sich die Inflation und die Konjunktur im Euroraum entwickeln werden. Sollte beispielsweise die Inflation schneller zurückgehen als erwartet, könnte die EZB ihre Leitzinsen wieder senken. „Das hätte einen dämpfenden Effekt auf die Bauzinsen“, sagt Michael Neumann.

Europace Hauspreisindex (EPX): 10/2023
Europace Hauspreisindex (EPX): 10/2023

Schaut man sich die Entwicklung auf dem deutschen Immobilienmarkt 2023 an, sehen wir im zweiten Halbjahr eine gewisse Seitwärtsbewegung. So hat sich beispielsweise der Gesamtindex des Europace Hauspreisindex (EPX), der alle Segmente des deutschen Immobilienmarktes zusammenfasst, kaum verändert. So lag er:

  • im Juni bei 211,91
  • im Juli bei 210,62
  • im August bei 209,77
  • im September bei 210,07 und
  • im Oktober bei 209,91 Indexpunkten.

Michael Neumann erwartet, dass sich die Seitwärtsbewegung am Immobilienmarkt auch in der ersten Jahreshälfte 2024 fortsetzt – bezogen auf die gesamte Republik. Allerdings ergänzt er: „Es hängt stark davon ab, wo wir genau hinschauen und wie energieeffizient die jeweilige Immobilie ist. Je besser die Energieeffizienz, umso preisstabiler ist die Immobilie“, meint Michael Neumann.

Seine Immobilienpreis-Prognose für das erste Halbjahr 2024 lautet:

  • Metropolen: stabile Preise
  • Umland: leichter Rückgang, einstelliger Prozentbereich
  • Ländlicher Raum: stärkerer Rückgang, zweistelliger Prozentbereich

Jetzt die Podcast-Folge anhören

Das Gespräch mit Michael haben wir im November 2023 aufgezeichnet. Wir wünschen euch viel Spaß mit der Podcast-Folge (18:29 Min/Sek).

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00:00 Begrüßung und Einleitung

00:22 Wir sehen seit knapp einem Jahr eine Seitwärtsbewegung bei den Bauzinsen, größere Ausschläge eingeschlossen. Was sind die wesentlichen Gründe für diese schwankende Zinsentwicklung?

00:58 Auf die genannten Gründe für die schwankende Zinsentwicklung gehen wir noch genauer ein. Lass uns zunächst noch bei den Zahlen und Daten bleiben. Was mich beispielsweise in 2023 überrascht hat: Legt man die Zinskurven für ein 10-jähriges Immobiliendarlehen und für ein 20-jähriges Immobiliendarlehen übereinander, dann entdeckt man Phasen, wo sich die Zinskurven fast berühren. Üblich ist eigentlich ein Abstand von 0,3 bis 0,5 %. Wie ist das möglich?

02:22 Was bedeutet das für Kreditwillige?

02:52 Ein Einflussfaktor für die aktuelle Zinsentwicklung ist die straffere Geldpolitik der EZB. Was denkst du: Wird die EZB die Leitzinsen in 2024 weiter erhöhen? Wie realistisch ist beispielsweise ein EZB-Leitzins von 5 %?

04:19 Bedeutet das auch, dass es wieder größere Unterschiede bei den verschiedenen Zinsfestschreibungen geben wird?

04:56 Schauen wir uns einen anderen Gradmesser an. Wir beleuchten in unserem monatlichen Dr. Klein Trendindikator Baufinanzierung die wichtigsten Baufinanzierungs-Parameter und stellen eine Musterrechnung auf. So lag im Januar 2023 die Standardrate bei 1.498 Euro. Im Oktober 2023 sind es dagegen 1.563 Euro? Wie interpretierst du diese Entwicklung? Und sind die aktuellen Finanzierungskosten für die breite Masse noch leistbar?

06:52 Wie bewertest du das aktuelle Angebot der KfW-Fördermittel? Können sie das Zünglein an der Waage sein?

08:12 Von unseren Dr. Klein Berater:innen höre ich immer wieder, dass Banken ihre Bauzinssätze unterschiedlich schnell anpassen. Warum eigentlich? Und wie groß sind aktuell die Zinsunterschiede?

10:50 Aktuell liegt der Topzins für 10-jährige Zinsbindungen bei rund 3,5 %. Wie ist deine Bauzinsprognose für das erste Halbjahr 2024?

11:23 Und wie sieht es bei den Immobilienpreisen hierzulande aus? Wie haben sie sich in 2023 entwickelt?

12:10 Wie lautet deine Immobilienpreis-Prognose für das erste Halbjahr 2024?

13:17 Kannst du bitte eine konkrete Prozentspanne nennen?

13:42 Ein breiter Preisverfall bei den Wohnimmobilien von mindestens 25 Prozent ist möglich, wenn …

14:46 Unter welchen Rahmenbedingungen wären Bauzinsen von unter 2 % wieder möglich?

15:20 Wie realistisch ist dieses Szenario?

15:39 Und wie wahrscheinlich ist ein Preisverfall von 25-Prozent bei den Wohnimmobilien?

16:30 Unter dem Strich: Was empfiehlst du Kreditwilligen im aktuellen Zins- und Marktumfeld? Also, wie können sie ihren Traum von den eigenen vier Wänden in 2024 verwirklichen?

17:58 Verabschiedung

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