Sauna Planen

Sauna planen: Voraussetzungen und Kosten für die heimische Oase

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Für viele ist die eigene Sauna ein wahrer Wellnesstraum fürs Eigenheim. Welche baulichen Voraussetzungen ihr erfüllen müsst, worauf ihr achten solltet und was das alles kostet, hat Autorin Caro für euch ausführlich unter die Lupe genommen.

Was gibt es in der kalten Jahreszeit Schöneres als ein warmes Plätzchen? Zugegeben: Für mich ist das warme Plätzchen, nach dem ich mich sehne, eher der Keks als die Sauna – aber das liegt wohl daran, dass ich früher einmal in einer Sauna gearbeitet und viel zu viel von einfach allem gesehen habe. Daher kann ich den Wunsch nach einer eigenen Sauna für Zuhause total nachvollziehen. Was es beim Planen einer Sauna zu beachten gibt, lest ihr in den folgenden Abschnitten.

Sauna planen: Wie viel Platz brauche ich für eine Sauna?

Bevor man sich Gedanken um die Ausstattung innerhalb der Sauna macht, stellt sich für viele die Frage: Mit wie viel Platz muss ich bei einer Sauna planen? Denn daraufhin entscheidet sich häufig, wo im Haus die Sauna hinkommt. Wenn vier Personen gleichzeitig saunieren sollen, müsst ihr ungefähr eine Fläche von 2 x 2 Metern – also vier Quadratmetern – planen. Als Faustregel für mehr Personen gilt die Devise: plant rund 1,5 Quadratmeter Platz für jeden weiteren Besucher in der Sauna ein.

Solltet ihr im Haus nicht genügend Platz haben, bietet es sich an, die Sauna vielleicht im Garten zu planen. Oftmals nimmt die Schwitzhütte nicht mehr Platz ein, als ein normales Gartenhaus es tun würde. Im Garten eine Sauna planen, vermeidet zudem das ein oder andere Problem, das bei unzureichenden baulichen Voraussetzungen innerhalb des Hauses auftreten kann.

In der Mietwohnung eine Sauna planen, kann übrigens unter Umständen problematisch werden. Solltet ihr eine temporäre Sauna planen, kann der Vermieter nichts dagegen sagen. Bei einer festinstallierten Sauna mit Starkstrom-Ofen solltet ihr vorab unbedingt das Gespräch mit dem Vermieter suchen.

Welche baulichen Voraussetzungen muss ich beim Sauna planen erfüllen?

Gleich vorab: Es ist völlig egal, in welchem Raum ihr eine Sauna planen wollt. Sie kann prinzipiell überall stehen. Ob im Keller, im Bad oder auf dem Dachboden, alles ist möglich. Ich war beispielsweise neulich in einem Ferienhaus, in dem die Sauna wie bei Harry Potter unter der Treppe eingebaut war. Aber es gibt ein paar bauliche Voraussetzungen, die ihr beim Planen der Sauna bedenken solltet:

  • Glatter, ebenmäßiger, rutsch- und wasserfester Untergrund
  • Mindestabstand zu den Wänden muss eingehalten werden (Innenwände: 5 cm, Außenwände: 10 cm)
  • Anschlüsse für Strom und Wasser in unmittelbarer Nähe
  • Ausreichende Be- und Entlüftung muss gewährleistet werden
  • Ausreichend Platz für die nach außen aufgehende Tür einplanen

Zudem gehört zum traditionellen Saunieren die Nähe zu einem Entspannungsbereich und einer Dusche beziehungsweise einer Abkühlung nach den Saunagängen.

Solltet ihr im Keller eine Sauna planen, bedenkt, dass sich das Raumklima durch die Hitze der Sauna erheblich ändern kann. Sind die Dämmung und Lüftung des Kellergeschosses nicht ausreichend, droht Schimmel durch Kondenswasser. Ein Fachmann kann hier für Klarheit sorgen.

Strom und Belüftung: Welche technischen Voraussetzungen brauche ich bei einer Heimsauna?

Das Herzstück der Sauna ist natürlich der Ofen. Und der braucht bestimmte technische Voraussetzungen, die ihr beim Sauna planen berücksichtigen solltet. Einige Saunen benötigen nämlich einen Starkstromanschluss, den man auch vom Ofen in der Küche kennt. Mini-Saunen mit Fassungsvermögen von drei bis fünf Kubikmetern hingegen benötigen lediglich eine normale, haushaltsübliche 230-Volt-Steckdose in unmittelbarer Nähe zur Sauna.

Neben dem richtigen Stromanschluss ist auch die korrekte Be- und Entlüftung beim Sauna planen essenziell. Sie ist wichtig für das richtige Saunaklima. Zudem droht bei mangelnder Be- und Entlüftung Schimmel. Im Schnitt sollte sich die Luft pro Saunagang rund sieben- bis achtmal komplett austauschen, um den richtigen Wärmefluss und den Abzug von Kohlenmonoxid zu sichern. Saunaprofis schwören auf eine natürliche Lüftung durch geschickt platzierte Lüftungsschlitze in der Sauna. Das ist manchmal aber nicht möglich.

Für die elektrische Be- und Entlüftung einer Sauna braucht man auf jeden Fall auch hier zunächst Belüftungsschlitze unter der Eingangstür. Je nach Ofenleistung muss man einen Extraschlitz hinter dem Ofen der Sauna planen. Ein automatischer Entlüfter sollte immer fachmännisch eingebaut werden, da er zur richtigen Zeit automatisch öffnen und wieder luftdicht schließen muss. Ansonsten kommt es zu unangenehmem Luftzug oder die Wärme staut sich, wodurch die Hitze sehr unangenehm auf der Haut werden kann.

Sauna planen: Welche Bauarten gibt es?

Im Prinzip gibt es zwei Bauweisen bei einer Heimsauna: die Massivholzsauna und die Elementbausauna. In der Qualität nehmen sich beide Arten nichts. Welche ihr davon wählt, ist allein Geschmacks- und Budgetsache.

Massivholzsauna

Die klassische Sauna aus unserer allgemeinen Vorstellung ist wohl aus massivem Holz. Wenn ihr eine Massivholz Sauna planen wollt, müsst ihr etwas tiefer in die Tasche greifen. Sie besteht, wie der Name vermuten lässt, aus massiven Holzbohlen. Um hier eine richtige Lüftung zu garantieren, ist eine spezielle Bauweise mit Ecküberständen nötig. Eine Sauna aus Massivholz planen, kostet mehr, ist aber qualitativ nicht immer hochwertiger. Denn es kommt auf die Holzart an.

Elementbausauna

Die Elementbausauna besteht aus mit dünnen Holzlatten verkleideten Rahmenkonstruktionen. Die Bauteile sind speziell isoliert und eine Dampfsperre sorgt dafür, dass der Wasserdampf nicht in die Isolierung kriecht. Diese Sauna ist nicht nur günstiger, sondern auch schneller zu bauen als die Massivholzsauna.

Welches Holz ist das richtige für eine Sauna?

Das richtige Holz ist vermutlich spielentscheidend, wenn ihr eine Sauna planen wollt. Bei mir spielt gerade im Kopf das Lied „Ich und mein Holz“ von den 257ers – eine wahrlich poetische Ode an Holz. Bei der Wahl des richtigen Holzes sollten folgende Aspekte beachtet werden:

  • Langlebig und witterungsbeständig
  • Formbeständig und verzugsarm
  • Wenig bis keine Astlöcher
  • Bestenfalls aromatisch duftend
  • Kein zum Splittern oder Harzen neigendes Holz

Besonders geeignet sind daher nordische Fichte, die kanadische Hemlocktanne, Birke, nordamerikanische Rot-Zeder, Espe und Erle.

Saunaofen: Welche gibt es und welchen brauche ich?

Natürlich gehört zum Planen einer Sauna auch die Wahl des richtigen Herzstücks – dem Saunaofen. Hierbei gilt, dass die Größe und Leistung des Ofens natürlich an die Größe der Sauna angepasst sein sollte – sonst wird es nicht heiß genug oder zu heiß. Beides nicht so toll. Als Faustregel lässt sich daher sagen, dass ihr je Kubikmeter Sauna mit 0,3 bis 1 Kilowatt Ofenleistung rechnen müsst. Bei den Öfen sind die Lavasteine übrigens in der Regel immer dabei, die braucht ihr nicht extra kaufen. Fachmännische Planung und Anschluss sind beim Ofen oberstes Gebot.

Im Prinzip gibt es drei Ofenarten, mit denen ihr eine Sauna planen könnt:

  • Holzofen: Der Holzofen ist der klassische Ofen in einer finnischen Sauna. Für diesen Ofen braucht ihr keinen Stromanschluss bei der Sauna planen, denn er wird nur mit Holz beheizt. Das Knistern des Holzes macht das Saunieren zudem besonders urig. Allerdings ist die Temperatursteuerung mitunter schwierig. Zudem wird dieser Saunaofen wie ein Kamin behandelt und muss somit von einem Schornsteinfeger abgenommen und gewartet werden.
  • Elektro-Ofen: Für elektrische Saunaöfen braucht man hingegen Strom. Je nach Größe und Leistung muss man sogar mit einem Starkstromanschluss bei dieser Sauna planen. Die Temperaturregelung funktioniert hier elektrisch und per Knopfdruck. Man braucht beim Aufheizen auch nicht ständig dabei sein. Allerdings erkennt man den genauen monetären Verbrauch hier erst mit der Stromrechnung und es gibt kein romantisch-offenes Feuer.
  • Bio-Kombi-Saunaofen: Mit einem Bio-Kombi-Saunaofen lässt sich nicht nur die Temperatur, sondern durch den eingebauten Wasserspeicher auch die Luftfeuchtigkeit regulieren. Diese Öfen eignen sich besonders für Kinder oder Menschen mit einem eher schwachen, hitzeempfindlichen Kreislauf. Doch wo Dampf, da Kondenswasser – eine perfekte Be- und Entlüftung ist hier besonders wichtig.

Wollt ihr im Garten eine größere Sauna planen, solltet ihr unter Umständen auf den Holzofen setzen. Denn häufig ist kein Starstromanschluss im Garten vorhanden. Der stromlose Ofen kann daher vielleicht die beste Variante für euch sein.

Mit welchen Kosten muss ich bei einer Sauna planen?

Je nach Größe, Material und Leistung müsst mit rund 1.500 bis 5.000 Euro bei einer Sauna planen, zuzüglich Aufbau und Montage. Allerdings gibt es, wie so häufig, nach oben hin eigentlich keine Grenze. Doch zusätzlich zu den reinen Anschaffungskosten kommen noch Betriebs-, Reinigungs- und Wartungskosten hinzu.

Bei einem Saunaofen mit einer Leistung von 6 Kilowatt kommen bei einem Strompreis von 30 Cent je Kilowattstunde Betriebskosten von 1,80 Euro pro Saunastunde zusammen. Bei zwei einstündigen Saunagängen die Woche ergeben sich Betriebskosten von jährlich knapp 187 Euro. Die jährliche Wartung schlägt mit rund 200 Euro zu Buche. Ebenfalls müssen regelmäßig Dichtungen ausgetauscht und auch die Saunasteine einzeln oder vollständig ersetzt werden, die je nach Qualität ab 12 Euro für den 10-Kilo-Sack kosten.

Zusammenfassung: So klappt das Sauna-Planen

Wollt ihr eine Sauna planen, ist das nicht mit „mal schnell zum Baumarkt hin, gucken, was es so gibt“ getan. Bevor es ans Geldausgeben geht, sollte klar sein:

  • Wo soll die Sauna stehen?
  • Wie groß soll die Sauna werden?
  • Welche Anschlüsse gibt es im Umfeld?
  • Ist die sachgemäße Be- und Entlüftung zu gewährleisten?
  • Soll es eine Massivholz- oder eine Elementbausauna sein?
  • Aus welchem Holz soll die Sauna sein?
  • Welcher Ofen mit welcher Leistung ist der passende?

Sind diese Fragen geklärt, solltet ihr mit mindestens 1.500 Euro für die reine Sauna planen. Jährlich kommen noch Betriebskosten von ungefähr 400 Euro für Strom und Wartung hinzu. Je nach Größe und Ofenleistung ist die fachmännische Unterstützung beim Sauna-Planen unerlässlich. Besonders dann, wenn offenes Feuer oder Starkstrom ins Spiel kommen.


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