Die Immobilienmärkte im Norden und Osten weisen erste Minuszeichen aus – mit einer Ausnahme: In Berlin steigen die Preise weiterhin an. Während sich in der Bundeshauptstadt Wohnungen um 1,22 Prozent verteuern, werden sie in Dresden außergewöhnlich deutlich um -2,28 Prozent günstiger. Spezialistin Claudia Nimmrichter von Dr. Klein ordnet die Lage ein.
Minus 2,28 Prozent bei Eigentumswohnungen – ein derart deutlicher Rückgang im Quartalsvergleich bei den tatsächlich gezahlten Immobilienpreisen ist ein Novum für den Dresdener Immobilienmarkt. Ein- und Zweifamilienhäuser verzeichnen im 3. Quartal hingegen noch ein leichtes Plus: Hier beträgt die Teuerung +1,07 Prozent im Vergleich zur Jahresmitte. Im Schnitt zahlen Käufer in der Region Dresden 3.136 €/qm für ein Haus und 3.329 €/qm für eine Eigentumswohnung – über 1.000 €/qm mehr als vor fünf Jahren. Das Niveau ist somit immer noch hoch und die finanzielle Herausforderung für Dresdener Immobilieninteressenten groß: „Wo in anderen Regionen vielleicht noch die Familie einspringen und finanziell aushelfen kann, ist dies in Ostdeutschland selten möglich. Die viel beschworene Erbengeneration gibt es hier so nicht. Eltern oder Großeltern können nicht mal eben größere Summen beisteuern,“ erklärt Claudia Nimmrichter, Spezialistin für Baufinanzierung von Dr. Klein in Freiberg bei Dresden. Ein finanzieller Pluspunkt hingegen war bislang der im bundesdeutschen Vergleich niedrige Grunderwerbsteuersatz von 3,5 Prozent in Sachsen. Nun soll dieser auf 5,5 Prozent zum neuen Jahr angehoben werden: „Ich rechne daher zu Jahresende noch einmal mit Bewegung auf dem Immobilienmarkt. Alle, die jetzt etwas Passendes gefunden haben, sollten die Gelegenheit nutzen und beim Kauf Steuern sparen“, erklärt die Spezialistin.
Nur wer schon lange den Hamburger Markt beobachtet, wird sich an fallende Preise erinnern können. Was zuletzt 2016 der Fall war, ist nun wieder aktuell: Mit -1,69 Prozent verzeichnen Eigentumswohnungen im Vergleich zum Vorquartal einen Rückgang. Auch beim Häusermarkt ist in der Hansestadt die Dynamik raus. Die Teuerung stagniert bei +0,27 Prozent verglichen mit dem 2. Quartal.
In der niedersächsischen Landeshauptstadt treten die Immobilienpreise auf der Stelle: Mit einem Plus von 0,65 Prozent bei Ein- und Zweifamilienhäusern und einem Minus von 0,06 Prozent bei Appartements bewegen sie sich im Vergleich zum Vorquartal kaum. Im Mittel zahlen Hannoveraner Käufer 2.912 €/qm für ein Haus und 3.478 €/qm für eine Wohnung.
In der Bundeshauptstadt hingegen gehören sinkende Preise nicht zum Repertoire des Immobilienmarktes. Mit einer Teuerung von +0,98 Prozent für Häuser und +1,22 Prozent für Wohnungen im Quartalsvergleich werden zwar keine Höchststände mehr erreicht, aber zweistellige Preissteigerungsraten im Vergleich zum Vorjahresquartal zeigen das weiterhin hohe Preisniveau.
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bekommt von ihrem Biokisten-Abo diktiert, was hausgemacht wird / ist viel umgezogen, kennt daher Wohnungspreise und Vermietereigenheiten von der schwäbischen Alb bis zur Ostsee / recherchiert und schreibt gerne zu erklärungsbedürftigen Themen / und das seit 2018 als PR-Managerin für Dr. Klein / stöbert begeistert und ausdauernd auf Flohmärkten nach Kunst und Krempel