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Dreigiebelhaus. 135 qm Wohnfläche. Klinker in dunkelblau. Dach in anthrazit. 613 qm Grundstück: Während andere mit Anfang 20 die erste Mietwohnung beziehen, haben sich Lena und Dennis für ein Eigenheim entschieden. Über ihre Baupläne haben wir vor rund einem Jahr in unserem Blog geschrieben. Mittlerweile ist der Hausbau abgeschlossen und Lena berichtet uns, welche Erfahrungen sie dabei gemacht hat, welche Hürden sie meistern musste und welche Tipps sie zukünftigen Bauherren geben kann.
Unser Hausbau: Aufregend, fordernd und intensiv
Im vergangenen Jahr ist wirklich viel bei uns passiert! Im Februar 2019 durften wir ein neu erschlossenes Grundstück unser Eigen nennen, im Mai wurden die Arbeiten im Baugebiet abgeschlossen und im Juni schafften es die Bauarbeiter, unsere Bodenplatte innerhalb einer Woche komplett fertigzumachen. Am 30. Juni 2019 konnten wir das erste Mal darauf stehen: ein tolles Gefühl! Plötzlich wirkte alles gar nicht mehr so klein. Im August 2019 haben wir dann endlich mit dem Bau unseres Traumhauses begonnen, final eingezogen sind wir am 24. April 2020.
Ein Tipp, den wir allen angehenden Bauherren geben können und wollen, weil er uns wirklich am Herzen liegt: Hört auf euer Bauchgefühl!
Lena
Natürlich hatten wir aufgrund von Corona Angst, dass der Einzugstermin eventuell gar nicht eingehalten werden kann. Glücklicherweise hat sich diese Sorge aber nicht bestätigt, denn im Endeffekt konnten wir sogar einen Monat früher aus unserer Mietwohnung ausziehen, als ursprünglich geplant war. Der Moment, in dem die Schlösser des Hauses ausgetauscht wurden und wir die Schlüssel erhielten, war wirklich ganz besonders. Da wurde uns erst so richtig bewusst, dass wir dem Ende der Bauphase tatsächlich immer näherkommen. Vor diesem wundervollen Moment ist allerdings so einiges passiert – und nicht alles hat genau so geklappt, wie wir es geplant hatten.
Eigenleistungen beim Hausbau: Realistisch planen
Dass wir bei unserem Hausbau Eigenleistungen einbringen wollten, war für Dennis und mich von Anfang an klar und auch bei der Finanzierung fest eingeplant. So standen Dachdecken, Dämmen, Malerarbeiten, Fußboden verlegen, Pflasterarbeiten und der Trockenbau auf unserer eigenen To-do-Liste. Tatsächlich ergab es sich während der Bauzeit, dass wir sogar noch mehr Dinge in Eigenleistung erledigten als gedacht. Die Arbeiter unseres Bauunternehmens waren auch auf anderen Baustellen tätig und wir wollten sie nicht extra nur für kurze Zeit kommen lassen. Außerdem war ich schon sehr ungeduldig und weiß jetzt, wie sich Bauherren fühlen, wenn mal niemand auf der Baustelle ist. Aus diesem Grund haben wir den Anschluss an die öffentliche Kanalisation, die Giebelverkleidung und die Herstellung des Dachüberstandes aus Kunststoff ebenfalls selbst erledigt. Nachdem wir auch die Vorbereitung der Elektrik übernommen, die Dämmfolie für den Estrich verlegt und Wände verputzt hatten, waren wir mit unseren Eigenleistungen fertig. Natürlich ist nicht alles zu 100 % perfekt, aber wir sind stolz auf das, was wir während des Hausbaus geleistet haben. Das Fliesenlegen haben wir allerdings mit einem Freund gemacht.
Wir haben sehr viel Zeit in die Eigenleistungen gesteckt, was bei einer 40 h-Arbeitswoche nicht immer einfach war.
Lena
Aus unserer Erfahrung mit dem Hausbau, können wir angehenden Bauherren auf jeden Fall einen Tipp mit auf den Weg geben: Wenn man Eigenleistungen erbringen möchte, sollte man sich im Voraus Gedanken machen, was man wirklich leisten kann und will. Wir haben sehr viel Zeit in die Eigenleistungen gesteckt, was bei einer 40 h-Arbeitswoche nicht immer einfach war. Dennoch haben wir darauf geachtet, Pausen zu machen und uns Zeit für uns zu nehmen. Unsere Ehe sollte schließlich nicht unter dem Bau leiden.
Unvorhergesehene Hindernisse: Warum Versicherungen beim Hausbau so wichtig sind
Manchmal kommt es anders, als man denkt – und leider war das auch bei unserem Traumhaus der Fall. Während des Hausbaus mussten wir ein doch sehr wichtiges Gewerk austauschen, was enorme Mehrkosten verursacht hat. Und obwohl wir anfangs alle Kosten wirklich sehr gut kalkuliert hatten, kann man einen „Ausreißer“ in diesem Maße einfach nie voraussehen. Wir mussten dieses Gewerk leider komplett zurückbauen, was nicht nur finanziell, sondern vor allem psychisch sehr belastend war. An dieser Stelle sei allerdings gesagt, dass wir mit Kristian Brautmeier wirklich einen tollen Berater hatten, der uns mit Rat und Tat zur Seite stand und immer ein offenes Ohr für uns hatte. Das erlebt man so definitiv nicht immer. Wir wollen zukünftigen Bauherren aber keine Angst machen, im Gegenteil.
Ein Tipp, den wir allen angehenden Bauherren geben können und wollen, weil er uns wirklich am Herzen liegt: Hört auf euer Bauchgefühl! Wenn euch etwas komisch vorkommt, lasst einen Sachverständigen oder Gutachter kommen, der sich die Arbeit anschaut. So gut gemeint die Ratschläge von Familie und Freunden auch sein mögen, manche Arbeiten muss einfach ein Fachmann begutachten. Natürlich läuft auf einem Bau nicht alles rund, schließlich arbeiten dort Menschen und keine Maschinen. Aber trennt euch von Gewerken, denen ihr nicht vertraut. Ihr habt nichts zu verlieren.
Auch das Thema Versicherungen war und ist für uns ein sehr wichtiges, da wir unser Haus bestmöglich absichern wollten. Zwar ist das nicht sehr preisgünstig, aber um es mit den Worten meines Bruders zu sagen: „Besser haben, als brauchen“. Und damit hatte er recht, denn bezüglich des einen Gewerkes mussten wir unsere Bauherrenrechtschutzversicherung leider tatsächlich in Anspruch nehmen. Diese Versicherung würden wir auch allen anderen Bauherren empfehlen, denn so konnten wir dem Ganzen, so schlimm es auch war, etwas entspannter entgegenblicken.
Blick in die Zukunft: Welches (Bau-)Projekt steht als nächstes an?
Im Haus sind jetzt soweit alle Arbeiten erledigt, bis auf die Dachbodentreppe, die wir noch einbauen werden. Dazu müssen noch zwei Türen eingesetzt werden, da diese aufgrund von Lichtausschnitten und der Corona-Pandemie eine längere Lieferzeit hatten. Ansonsten geht es Dennis und mir im neuen Haus sehr gut, wir fühlen uns, als würden wir schon immer hier leben. Die größeren Räume, die größere Küche – auf keinen Fall würden wir etwas davon wieder hergeben. Und obwohl wir im Haus mit zwei Etagen mehr Lauferei als in der Wohnung haben, startet unser Tag deutlich entspannter. Fun Fact: Auch Blumen, denen ich in der Wohnung quasi aktive Sterbehilfe geleistet habe, blühen nun wunderbar. Ich kann gar nicht genug von ihnen bekommen. Als nächstes stehen deshalb die Themen Garten, Sichtschutz und Carport auf dem Plan, hier suchen wir noch nach etwas Passendem.
Das Fazit aus unseren Hausbau-Erfahrungen: Wir würden es immer wieder tun!
Ja, der Hausbau war wirklich anstrengend, er hat uns auch einige Tränen gekostet. Und natürlich gab es auch mal Zankereien, aber das gehört eben dazu. Wichtig ist nur, dass sie schnell wieder vergessen waren. Gerade beim Rückbau des Gewerkes hätten wir am liebsten alles hingeschmissen. Nichts zerreißt einem Bauherren das Herz so sehr, wie frischen Putz wieder abzuklopfen. Der Firma, die dieses Gewerk dann übernommen hat, sind wir aber super dankbar. So ein Tausch in kürzester Zeit ist wirklich nicht selbstverständlich.
Wir sind nun endlich angekommen, wirklich glücklich und genießen die Zeit in vollen Zügen. Und genau das zählt.
Lena
Im Großen und Ganzen hatten wir aber eine tolle Bauphase mit wirklich guten Handwerkern, die uns oft mit Ratschlägen zur Seite standen und uns, wenn es nötig war, auch mal wieder auf den Boden der Tatsachen geholt haben. Manchmal geht das Temperament ja doch mit einem durch. Wir sind nun endlich angekommen, wirklich glücklich und genießen die Zeit in vollen Zügen. Und genau das zählt. (Und wenn wir die Mittel hätten, würden wir definitiv wieder bauen!)
P.S.: Auf der Baustelle haben wir tatsächlich viel Ostfriesentee getrunken, jetzt gehört allerdings morgens ein frischer Cappuccino oder leckerer Latte Macchiato auf unseren neuen Küchentisch.
Wie viel Haus kann ich mir eigentlich leisten?
wollte als Kind Astronautin werden / heute eigentlich immer noch / schreibt mit und aus Leidenschaft / seit 2013 sogar beruflich / ist nebenbei ausgebildete Singer-Songwriterin / liebt schwarzen Kaffee und schwarzen Humor / fast so sehr wie süß-salziges Popcorn / ihr Wellness-Tempel heißt Wald / kann nicht ohne Bowie: Den Musiker und ihre gleichnamige Hündin / ist immer in Bewegung – geistig und körperlich / träumt vom eigenen Bauernhof am Meer / fühlt sich im Hausbau-Universum von Dr. Klein aber auch sehr wohl